2014 USA Südwesten · Arizona · Nevada · Utah

Ab nach Las Vegas

Juhu, endlich Urlaub!!! Und was für ein Zufall, in guter Gewohnheit ging unser Flieger mal wieder nicht pünktlich. Dieses Mal, da eine Dichtung vom Getriebe ausgetauscht werden musste. Mit einer Stunde Verspätung sind wir dann endlich gen Westen gestartet. Das erste Mal seit ein paar Jahren hielt sich unsere Aufregung in Maßen, da wir kein unbekanntes Land besuchen. Bereits in 2006 und 2008 waren wir hier. Da wir bei unseren letzten Besuchen aber immer möglichst viele Highlights in möglichst wenig Zeit mitnehmen wollten, haben wir dieses Mal viel mehr Zeit vor Ort eingeplant.USA 2014

Nach ca. 12 Stunden Flug sind wir endlich in Vegas gelandet und nach weiteren 2 Stunden waren wir eingereist und hatten unseren Mietwagen. Es ist unglaublich, wie sich so eine Stadt in so wenigen Jahren verändern kann. Bei unserem ersten Besuch sind wir auch mit dem Flugzeug gekommen und haben damals unseren Mietwagen an einer ganz anderen Stelle in Empfang genommen. Jetzt haben alle Mietwagengesellschaften zusammen ein riesiges Vermietzentrum inkl. Parkhäusern auf die “grüne Wiese” (hier auf den steinigen Boden) gebaut. Man ist vom Flughafen aus erst mal eine Weile unterwegs. Andi hatte als gehofft, dass wir einen Geländewagen mit 4-Radantrieb bekommen, was auch funktioniert hat. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, ging es ab zum Hotel. Dabei sind wir den kompletten Las Vegas Boulevard entlanggefahren, auch den Strip genannt. Und auch hier kam es uns vor, als wäre dieser in den paar Jahren komplett umgebaut worden. Ältere Hotels waren weg, dafür sind komplett neue Fronten der Straße entlang entstanden. Auf den ersten Blick scheinen die neuen Hotels sehr modern und wenig individuell zu sein, was wir aber erst in drei Wochen feststellen werden, da wir dann nochmal ein paar Tage hier sind. P1130507Wir übernachten heute nur eine Nacht im Stratosphere Tower. Wir haben zu einem Schnäppchenpreis ein Zimmer inkl. Auffahrt auf den Turm gebucht. Daher nur die Koffer ins Zimmer und ab auf den Turm. Mittlerweile ist es dunkel und man kann einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die verrückten Fahrgeschäfte auf dem Turm genießen. Direkt danach ging es nur noch ab ins Bettchen, da man die Stunden schon in den Knochen merkt.

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Von Las Vegas über die Route 66 zum Grand Canyon

P1130529Heute morgen sind wir aufgrund der Zeitverschiebung recht früh wach geworden und auch gleich aufgestanden. Wir haben bei “Denny’s” Pancakes gefrühstückt, worauf wir uns schon seit Wochen gefreut haben, da die einfach genial sind. Anschließend haben wir ein paar Besorgungen gemacht und sind in Richtung Lake Mead und Hoover Damm gestartet. Am Hoover Damm wurde bei unserem letzten Besuch eine riesige Brücke gebaut, die den Verkehr über den Damm auffangen sollte und diese Brücke war jetzt fertig. Wenn man den Bau davon verfolgt hat, ist man über beide Bauwerke erstaunt, den Damm und die Brücke – beide eine Meisterleitung! P1130550Weiter ging es 100 km geradeaus in Richtung Route 66. Hier haben wir einen ehemaligen Laden in Hackberry besucht, der an alte Zeiten erinnert. Mit einem Blick auf die Uhr haben wir dann aber Gas gegeben, da es bis zu unserem heutigen Ziel, dem Grand Canyon, noch einige km waren und wir gerne den Sonnenuntergang dort erleben wollten. Die Fahrt dorthin war einfach wieder nur faszinierend. Erst karge Weite, dann plötzlich dichte Wälder.

P1130576Zum Sonnenuntergang sind wir dann aber leider ca. 5 Minuten zu spät gekommen, konnten aber trotzdem noch tolle Aufnahmen machen und waren wieder erstaunt aufgrund der Dimensionen. Wir haben ja in Südafrika den Blyde River Canyon besucht, der kurz nach dem Grand Canyon von der Größe her kommt. Auch dieser ist toll und beeindruckend, kommt aber von der Weite einfach nicht an den Grand Canyon ran. Erstaunlich ist hier allerdings, dass überall deutsch gesprochen wird. Das sind wir von unseren letzten Urlauben nicht mehr wirklich gewohnt. Morgen wollen wir recht früh aufstehen und in den Canyon reinlaufen. Mal schauen, wie weit wir kommen…

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Bright Angel Trail, Grand Canyon

Für den heutigen Tag kann ich mich nur ganz dick bei der Pharmaindustrie bedanken. Letzte Woche lag ich noch krank im Bett und gestern hatte ich einen richtigen Rückschlag mit Schnupfen, Kopfschmerzen & Co. Für heute stand allerdings die aufregendste und anstrengendste  Tour überhaupt auf dem Programm: der Bright Angel Trail im Grand Canyon. Ich habe mir schon seit Wochen Gedanken gemacht, ob ich körperlich überhaupt in der Lage bin, den Trail ab- und wieder aufzusteigen. Bei Andi mit seiner körperlichen Voraussetzung kein Thema, ich will aber nicht diejenige sein, die zwar runter läuft, aber bergauf mit der Bergrettung transportiert wird. Und dann noch mit nem fetten Schnupfen. Also habe ich mich heute Morgen gedopt ohne Ende und habe die Klappe gehalten. Wir sind zum Sonnenaufgang erst zum Visitor Center gefahren und es war noch ganz schön frisch. P1130597Anschließend sind wir zum Kolb Studio, von wo aus der Trail startet und um 7 Uhr ging es – bepackt mit viel Wasser und Essen – los. Auf dem Trail sind im Abstand von 1,5 Meilen immer Wasserstationen und Toiletten. Mit uns sind einige Leute aufgebrochen und nach kurzer Zeit kamen uns auch schon Leute entgegen, die anscheinend im Canyon übernachtet haben. Eigentlich hatte ich mal davon geträumt bis zum Colorado abzusteigen. Wir haben beschlossen, dass wir einfach unterwegs entscheiden, wie weit wir gehen wollen. Fast der komplette Abstieg lag um die Uhrzeit im Schatten. Erst kurz vorm Indian Garden, einer grüne Oase, die nach 4,5 Meilen kommt, kamen wir in die Sonne – und haben ganz schön deren Kraft unterschätzt. Im Indian Garden mussten wir entscheiden, ob wir weitere 400 Höhenmeter zum Colorado absteigen, oder auf das von oben sichtbare Plateau laufen. P1130605Da wir beide unterwegs ganz schönen Respekt vorm Aufstieg bekommen haben und die Temperatur auch heftig waren, sind wir zum Plateau Point gelaufen. Es ging ein paar km durch die pralle Sonne und man wurde mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Man war mitten in der Canyonlandschaft und hat sich winzig klein gefühlt. P1130665Als wir einige Zeit später zurück im Indian Garden waren, haben wir an einem Bach erst mal unsere geschwollenen Füße gekühlt, was einfach nur herrlich war. Der Blick hinter uns auf die riesige Felswand hat es uns echt anders werden lassen und so sind wir um 12 Uhr bergauf gestartet. Einerseits blöd, da wir durch die volle Mittagssonne gelaufen sind. Andererseits konnten wir beide nicht abschätzen, wie lange der Aufstieg dauert. Also haben wir uns von einem Schattenabschnitt zum nächsten gehangelt und bis zum 3-Mile Resthouse ging es eigentlich ganz gut. P1130657Am heftigsten wurde es am letzten Abschnitt. Hier kamen uns lauter Leute entgegen, die halt mal ein paar Meter in den Canyon laufen wollten. Ich kam mir total fertig vor mit meiner hochroten Birne. Andi konnte kaum noch geradeaus laufen, da der Rucksack gefühlt immer schwerer wurde. Ja, und irgendwann waren wir endlich oben und sind völlig verstaubt und verschwitzt durch die Mengen an Tagestouristen gelaufen. Ich kam mir völlig bescheuert vor, als ich nochmal zurück auf die Stelle geschaut habe, wo wir waren und hatte plötzlich keine Ahnung mehr, wie ich die paar Meter zum Auto kommen soll. Wir sind erst mal zurück ins Hotel, um zu duschen und danach hätten wir beide direkt einschlafen können. Aber: wir haben ja gestern den Sonnenuntergang verpasst, so dass wir uns nochmal ins Auto und zum Canyon gequält haben. Laufen ging eigentlich gar nicht mehr. Am Rückweg haben wir uns noch eine Pizza geholt und anschließen sind wir direkt ins Bett gefallen. Insgesamt sind wir 19,8 km gelaufen und haben hinterher gesehen, dass die Strecke als schwierig und mit einem Zeithorizont von 8-12 Stunden angegeben ist. Wir sind um 7 Uhr gestartet und waren gegen 15 Uhr wieder oben.

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Grand Canyon

Als wir heute morgen wach geworden sind, ging eigentlich gar nichts mehr. Jeder einzelne Muskel hat weh getan und nur beim Sitzen hatte man keine Schmerzen. Nach dem Frühstück sind wir wieder zum Visitor Center und sind von dort aus einige Meter am Canyonrand entlang gelaufen. Dann sind wir mit einem Bus zurück zum Visitor Center und haben unsere restliche Pizza gegessen. P1130757Da der Parkplatz schon sehr voll war, haben wir beschlossen, nicht mit dem Auto weiter zu fahren, sondern die öffentlichen Busse zu nutzen. Wir sind die Hermit Road entlang gefahren und an ein paar Aussichtspunkten ausgestiegen. Anschließend ging es zurück zum Auto und von dort aus am Rimrand entlang zum Desert View. P1130876Bewegen ging heute eigentlich gar nicht, wir kamen uns vor, als wären wir 80 Jahre alt. Trotzdem haben wir den ganzen Tag am Canyon verbracht und sind erst kurz vor Sonnenuntergang aufgebrochen. P1130914Unser heutiges Ziel Sedona haben wir dann erst im Dunkeln erreicht. Die Fahrt hierher sollte toll sein, aber das schauen wir uns morgen im Hellen einfach nochmal an. Wir haben jetzt hier drei Tage, um unsere geschundenen Knochen wieder in Ordnung zu bringen, was auch bitter nötig ist.

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Sedona

Nach den letzten beiden heftigen Tagen haben wir heute erst mal in aller Ruhe ausgeschlafen. Anschließend sind wir hier um die Ecke frühstücken gegangen und haben das traumhafte Panorama bewundert, das wir ja gestern Abend aufgrund der Dunkelheit nicht mehr wahrnehmen konnten. Sedona befindet sich inmitten einer grandiosen Berglandschaft und ist dort sehr geschmackvoll eingebettet. Es ist zwar eine Stadt von 25.000 Einwohnern, die Häuser sind aber alle nicht höher als 2stöckig und alle in den in der Natur vorkommenden Erdtönen verputzt. Daher fallen sie eigentlich gar nicht wirklich auf. Wir wohnen etwas außerhalb in Oak Creek und der Weg nach Sedona, der uns gestern Abend wie eine Ewigkeit vorkam ist Sightseeing pur. Da wir ja heute einen Ruhigen machen wollten, sind wir zu Safeway einkaufen gefahren. Ich liebe diesen Supermarkt, man hat hier eine riesige Auswahl, die Verkäufer sind super nett und helfen einem immer total freundlich weiter und es gibt einfach auch andere Sachen als bei uns. P1130921Allgemein fällt hier sofort wieder auf, wie viel Personal überall vorhanden ist, sei es bei McDonald’s oder in Supermärkten. Nach dem Einkauf sind wir zurück in unsere Wohnung, haben uns umgezogen und haben uns eine Weile an den Pool gelegt. P1130945Nachmittags ging es dann nochmal los in den Red Rock State Park, von wo man beim Sonnenuntergang einen traumhaften Blick auf den Cathedral Rock hat. Nachdem wir um einige Bilder und Mückenstiche reicher waren sind wir zurück gefahren und haben den Tag recht früh beendet, da wir morgen um 4 Uhr aufstehen müssen. Wir wollen nämlich eine Ballonfahrt in den Sonnenaufgang machen.