2019 Nepal

Nepal

Nur noch wenige Tage und es geht wieder auf Reise. Gefühlt verarbeiten wir noch die unglaublichen Erlebnisse unserer 4wöchigen Patagonien Reise Ende letztes Jahres, da steht schon das Highlight für 2019 auf dem Plan: Nepal.

Das kleine Land liegt zwischen Tibet und Indien und hat einiges zu bieten: einige der höchsten Berge der Welt inkl. dem Mount Everest, quirliges Leben z. B. in Kathmandu und Safari im Chitwan- Nationalpark. Da sich März als super Reisezeit anbietet, machen wir dieses Jahr unsere große Tour so früh im Jahr. Mit uns wird unsere Freundin Klü reisen, die schon vor einigen Jahren in Peru und Bolivien dabei war. Wir werden von einem Guide und einem Fahrer begleitet werden, da wir Nepal ganz auf eigene Faust doch nicht machen wollen – auf eine Reisegruppe haben wir aber auch nicht so Lust, da man mit anderen Menschen in einer Gruppe doch immer einiges an Spontanität genommen bekommt.

2019 Nepal

Flug nach Abu Dhabi

Nachdem ich heute morgen noch kurz gearbeitet habe, haben wir meine Eltern nach einem 5 wöchigen Neuseeland Urlaub in Empfang genommen und gemeinsam zu Mittag gegessen. Anschließend ging es ab zum Flughafen. Mit Etihad Airways fliegen wir erst nach Abu Dhabi und dann weiter nach Kathmandu, wo wir morgen Nachmittag landen werden.

2019 Nepal

Kathmandu

Nach einer kurzen Nacht im ersten Flieger sind wir im dicken Nebel von Abu Dhabi zwischen gelandet. Wir waren alle ziemlich platt, da wir nicht wirklich geschlafen haben und sind so gleich zum nächsten Gate gelaufen. Die Wartehalle sass fast ausschließlich mit Nepalesen voll. Wir haben vermutet, dass sie hier arbeiten und jetzt nach Hause zu ihren Familien nach Nepal fliegen.

Als es weiter ging, hatte die Sonne gegen den Nebel gewonnen und wir konnten den Neubau des Flughafens und die Formel 1 Strecke sehen.

Ca 4,5 Stunden später sind wir in Kathmandu gelandet. Das Flugzeug hatte noch nicht den Boden berührt, da sind schon alle Nepalesen aufgesprungen und haben die Gepäckfächer aufgerissen. Die Stewardessen sind bald irre geworden, da keiner auf sie gehört hat sitzen zu bleiben.

Die Einreise ging ganz schnell, da wir zuhause schon die erforderlichen Formulare ausgefüllt hatten. So haben wir an einem Schalter 25 USD pro Person gezahlt und aus dann zum Einreiseschalter. Nachdem wir die hinter uns hatten, haben wir unser Gepäck geholt. Das Gepäckband war der Hammer- anscheinend bringen die ganzen Männer vom Arbeiten Dinge mit, die es hier nicht gibt. Es lagen Fernseher, Elektrogeräte und alle möglichen anderen Dinge auf dem Band. Vor dem Gebäude hat schon jemand mit einem Schild mit unserem Namen gestanden und wir sind zu unserem Wagen für die nächsten zwei Wochen gebracht worden. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, denn wir haben einen Kleinbus mit drei Sitzbänken, wo wir uns richtig breit machen können. Der Guide, der uns geholt hat, hat uns nur zum Hotel gebracht, morgen früh kommt unser Guide für die nächsten beiden Wochen in unser Hotel und holt uns zum ersten Programmpunkt.

Die Fahrt durch die Straßen Kathmandus waren der faszinierend. Wir hätten alle kein Auto fahren wollen, so eng und schlecht waren die Straßen.

Irgendwann hat der Bus an einer Seitengasse gehalten und wir hatten unser Hotel erreicht. Die Hintergasse sah nicht gerade nach den Bildern im Internet aus, aber tatsächlich hat es sich hinter vielen Mauern versteckt.

Wir haben uns kurz frisch gemacht und haben zum offiziellen Ausgang das Hotel verlassen.

Wiedergefunden haben wir uns in einer Gasse mit vielen kleinen Geschäften und Restaurants. Eine bunte Dachterrasse im 6. Stock eines Hauses hat unser Interesse geweckt und so sind wir durch ein sehr interessantes Treppenhaus hoch gestiefelt.

Oben haben wir die Aussicht genossen und im T-Shirt unsere Bestellung aufgegeben: eine fette Flasche Everest-Bier und Momos. Es war richtig schön entspannt!

Todmüde sind wir irgendwann ins Bett gefallen….

2019 Nepal

Mt. Everest und Kathmandu

Heute morgen ging schon um 5 Uhr der Wecker. Um 5.45 Uhr wurden wir von unserem neuen Guide für die nächsten Tage abgeholt und zum nationalen Flughafen gebracht. Dort sind wir in eine Maschine von Buddha Air gestiegen und zum Mt Everest geflogen, dem höchsten Berg der Welt. Gestern war es sehr bewölkt und wir hatten ein bisschen Schiss, dass das wieder so ist, aber wir hatten totales Glück.

Wir hatten jeder einen Fensterplatz und sind um 6.30 Uhr in die Luft gestiegen. Entlang der weiß beschneiten Gipfel, von denen keiner kleiner als 6000m ist, ging es bis zum 8848m hohen Mt Everest.

Ein absolut faszinierendes Bergpanorama hat sich vor uns aufgetan und wir haben die Reise mit einem echten Highlight gestartet. Jeder von uns durfte auch mal ins Cockpit und den Piloten über die Schulter schauen. Die Rundflüge werden nur ganz früh morgens gemacht, da sonst der Wind zu stark wird. Den haben wir auf dem Rückflug auch ganz schön gemerkt, denn die Maschine hat ordentlich gewackelt! Aus der Luft konnte man gut erkennen, wie schwer es ist, sich in Nepal fort zu bewegen. Durch die vielen Berge gibt es kaum Straßen und man hat überall einzelne Fusswege erkennen können.

Zurück im Hotel haben wir gemütlich gefrühstückt und sind dann los, um Kathmandu zu erkunden.

Zuerst ging es auf den Berg, auf dem der Monkey Tempel steht. Der Name kommt nicht von ungefähr, hier springen überall massenhaft Affen rum. Die Stupa, die auf dem Berg steht, ist die älteste in Nepal.

Innen ist eine Lotusblüte in Kristall. Überall waren Gläubige, die Kerzen angezündet haben und die Gebetsmühlen gedreht haben, die wir hier das erste Mal gesehen haben.

Die Gebetsfahnen, die uns schon immer so fasziniert haben, hingen hier in Hülle und Fülle rum. Wir haben uns gemütlich umgesehen, haben von unserem Guide ganz viele Infos bekommen und sind irgendwann die vielen Stufen bergab gelaufen.

Mit dem Bus ging es in die Stadt, wo wir gleich den nächsten Höhepunkt besucht haben, den Durbar Square.

Hier haben wir erstmalig so richtig die Ausmaße des großen Erdbebens von 2015 gesehen, denn viele aus Holz gebaute Gebäude sind zerstört bzw beschädigt. Die Arbeiten am Wiederaufbau laufen, dauern aber aufgrund des fehlenden Geldes. Viele Gelder kommen aus dem Ausland.

Im Kumari-ghar haben wir die aktuelle 4 jährige Göttin an einem reich verzierten Fenster gesehen, die wir leider nicht fotografieren durften.

Sie ist die Wiedergeburt des Gottes Taleju und ist so lange Göttin, bis sie ihre erste Periode bekommt. Das Kind zeigt sich vormittags bis 12 Uhr geschminkt und in einem Gewand am Balkon. Es hat aber nicht den Eindruck gemacht, als hätte es Spaß an dem, was es da tut.

Im angrenzenden Palast konnte man nur zwei Innenhöfe besuchen, der Rest war wegen Wiederaufbau gesperrt. Wir haben ganz viele toll gekleidete Frauen gesehen, die hier ihre 8tägige Fastenzeit beendet haben und sich hübsch gemacht haben. Klü war natürlich gleich wieder in ihrem Element und hat angeboten, sie zu fotografieren – natürlich völlig ohne Hintergedanken….

Unser Guide hat uns gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn wir heute mittags das Programm beenden, da er gestern erst von einem 7 tägigen Wandertreck zurück gekommen ist und angesichts der vielen Eindrücke des ersten Tages waren wir sogar froh und haben zugestimmt. Wir scheinen mit ihm echt Glück zu haben, er macht einen sehr netten Eindruck, ist total erfahren und spricht perfekt deutsch. Er hat uns zurück ins Hotel gebracht und wir haben gemütlich etwas in einem Restaurant gegessen und uns anschließend etwas ausgeruht.

Nachmittags bin ich mit Klü shoppen gegangen, während Andi sich ausgeruht hat. Die vielen Eindrücke haben ihn platt gemacht😆.

Abends sind wir dann losgezogen und haben noch ein leckeres Everest Bier getrunken.

Heute ist abends in der Stadt extrem mehr los als gestern noch. Von der Dachterasse unseres Hotels aus haben wir noch tolle Aufnahmen machen können und haben gesehen, dass die Stupa, die wir heute besucht haben, nachts die Augen verbunden bekommt….

2019 Nepal

Kathmandu Tag 2

Nach einer Nacht mit viel Schlaf sind wir heute nach dem Frühstück abgeholt worden. Wir wurden 15 km weit zur Kevin Rohan Eco Foundation gebracht. Es war interessant, mal aus der Stadt zu kommen. Der Besuch stand zwar im Reiseprogramm, aber weder wir noch unser Reiseführer wussten, was uns erwartet. Leider wussten die vor Ort auch nicht, dass wir kommen und so hat nicht wirklich jemand auf uns gewartet. Trotzdem hat sich jemand gefunden, der uns herum geführt hat und es war echt interessant.

Das Projekt wurde in 2010 gegründet, nachdem der Sohn des Gründers gestorben ist. Die Eltern sind anschließend durch die Welt gereist und haben beschlossen, etwas für arme Menschen in Nepal zu machen. Angefangen haben sie mit einem Krankenhaus, in das sie einmal die Woche einen Arzt holen. Sie haben eine Schule gegründet, in der sie aktuell 119 Kinder aus allen Schichten nach dem Waldorfschulenprinzip unterrichten.

Den armen Kindern wird der Unterricht durch Spenden bezahlt. Außerdem werden Frauen beschäftigt, die nirgends sonst einen Job finden würden. Sie arbeiten im Cafe, lernen nachhaltigen Anbau von Obst und Gemüse. Über Studenten werden Gelder gesammelt, sie wohnen dort für 20 USD und helfen mit. Um nachhaltig Materialen zu verwenden, werden Häuser aus Flaschen und Stroh gebaut.

Ein amerikanischer Architekt hat uns verschiedene Häuser gezeigt. Das Projekt war echt beeindruckend, vor allem auch die Anstrengung, ständig neue Spendengelder aufzutreiben.

Nach dem Besuch sind wir zur größten Stupa Nepals gefahren.

Wir sind auf einer völlig verstopften Straße ausgestiegen und standen ganz plötzlich auf einem tollen Platz mit der Stupa. Hier wurden 32 kg Gold verbaut.

Um einen guten Blick zu haben, sind wir in ein Restaurant auf eine Dachterasse gegangen. Dort haben wir gemütlich gegessen und den Blick genossen.

Anschließend sind wir auf der Plattform im Uhrzeigersinn um die Stupa gelaufen. Um uns haben sich immer mehr Gläubige versammelt. In einem Kloster hat sich Klü von einem Mönch segnen lassen.

Auf einer anderen Dachterrasse haben wir noch einen Lassi getrunken und noch einen anderen Deutschen getroffen, der mit unserem Guide vor ein paar Jahren eine Tour gemacht hat.

Gegen 18 Uhr waren wir wieder im Hotel, reich an vielen tollen Eindrücken und tausenden von Bildern.