2023 Benelux · Belgien · Luxemburg

Burg Vianden

Heute früh haben wir zusammen gepackt, denn es geht weiter auf unserer Tour. Es ist Sonntag, herrliches Wetter und wir sind uns bewusst, dass heute einfach alle unterwegs sind. Unser erstes Ziel ist die Burg Vianden, direkt an der deutschen Grenze, aber in Luxemburg liegend. Ich hatte einen Parkplatz ausgeguckt, auf den wir aber nicht konnten, da er mittlerweile für Wohnmobile gesperrt war. Andi hat eine andere Ausschilderung gesehen und so haben wir etwas außerhalb des Örtchens gratis geparkt. Während wir angekommen sind, kamen noch mehr Camper und kurz danach war sicher kein Platz mehr frei. Wir stehen hier direkt unterhalb einer Staumauer, in die beim Säubern die Gesichter von Arbeitern gekärchert wurden. Die dunklen Stellen sind Moose und Flechten. An den hellen Stellen hat Kärcher gezeigt, was es kann.

Wir sind zum einzigen Sessellift in Luxemburg gelaufen und für 6,50 Euro gemütlich den Berg gegenüber der Burg hoch gefahren.

Von oben hatte man einen tollen Blick auf Vianden und die Burg.

Ein kurzer Weg von 600 m führte hinüber zur Burg und wir haben uns entschlossen, diese zu besichtigen.

Die Burg war riesig und auch interessant, aber man muss fairerweise sagen, dass sich viele Burgen innen ähneln und wir sie tatsächlich meistens von außen am schönsten finden. Diese Burg hier wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr erweitert und umgebaut, was in den Ausstellungen dargestellt wurde.

Trotzdem hat uns der Besuch gefallen und wir haben beschlossen, die Burg noch weiter zu umrunden.

Also sind wir in den Ort Vianden gelaufen, auch weil wir mittlerweile Hunger bekommen haben. Und so haben wir ein schattiges Plätzchen in einem Restaurant am Ufer gefunden und das erste Mal in diesem Urlaub musste ich nicht kochen.

Zurück am Parkplatz haben wir das Navi mit unserem nächsten Ziel gefüttert, hatten aber tatsächlich keine Lust, noch 1,5 Stunden zu fahren. Und so hat Andi das Ardennen Camping Bertrix raus gesucht, in das wir uns spontan mal wieder verliebt haben. Hier ist nichts los, der Platz ist riesig, es geht keine Straße vorbei und man sitzt mitten in der Natur, hört nur die Bäume rauschen. Und schon kommen Gedanken auf, hier könnte man länger als eine Nacht bleiben…

2023 Benelux · Luxemburg

Die Teuflische 8 in der Teufelsschlucht

Heute war es bis 12.30 Uhr ziemlich neblig. Daher haben wir lange geschlafen und gemütlich gefrühstückt. Andi hat Filme gesichert und ich gelesen. Um 12.30 Uhr kam die Sonne durch und wir haben die Räder ausgepackt. Mit denen ging es zu der ca. 6km entfernten Teufelsschlucht. Zuerst führte der Weg auf der Luxemburger Seite entlang der Sauer. Dann sind wir wieder auf die deutsche Seite gewechselt und ein schmaler Weg führte im Wald bergauf. Vor dem Ort Erzen haben wir am Felsenweiher einen Stop eingelegt. Hier sollten vor vielen Jahren Fische gezüchtet werden, was aber wohl kein Erfolg war. Die Leute aus dem Ort haben den Weiher aber schön angelegt. Bänke laden zum Verweihlen ein.

Wir sind aber weiter, denn wir haben heute ein anderes Ziel: die Teufelsschlucht. Wir sind zum Besucherzentrum geradelt, denn dort startet der Wanderweg, den wir uns für heute ausgeguckt haben, die teuflische 8. Der Weg ist wie eine 8 angelegt, daher der Name. Kurz hinter dem Besucherzentrum geht es ein paar Stufen hinab und schon steht man in der Schlucht.

Hier war heute deutlich mehr los als gestern in der Wolfsschlucht. Wir haben eine Gruppe vorbei gelassen und uns selber Zeit gelassen. Die Gegend hier ist schon anders als gestern und trotzdem wieder total schön. Man wandert durch riesige Felsen und fühlt sich total klein.

Es führen verschiedene Wanderwege hier durch das Gebiet. Die meisten Leute hier laufen nur den kurzen Weg durch die Schlucht und wieder zurück zum Besucherzentrum.

Daher war es dann auch plötzlich viel ruhiger. Der Weg ging bergab und führte zum Flüsschen Prüm. Hier wurde beim Flutwasser in 2021 eine Brücke über den Fluss weg gerissen und eine neue gebaut. Und die sollte genau heute eröffnet werden. Und tatsächlich, als wir den Berg hinunter kamen, haben wir die Hängebrücke gesehen und auf ihr waren ganz viele Menschen. Wir sind natürlich auch mal drüber gelaufen, auch wenn es nicht unser Weg war.

Unser Weg führte entlang des Wassers und nach einiger Zeit wieder in den Wald. Von jetzt an ging es steil bergauf, aber die sich immer wieder wechselnde Landschaft war es wert.

Hinter jeder Kurve tauchte eine neue Überraschung in Form von verschiedenen Felsformationen auf und wir waren echt froh, dass wir den längeren Weg gewählt haben. Auch wenn wir nach der Tour gestern schon unsere Beine ordentlich gespürt haben.

Nach knapp 8 Kilometern sind wir wieder am Besucherzentrum angekommen und haben uns ein leckeres Stück Kuchen gegönnt. Dann ging es mit den Rädern wieder bergab zurück zum Campingplatz, wo eine schöne warme Dusche und anschließend eine Pizza auf uns gewartet haben. So der Plan. In der Realität war in der Pizzeria die Hölle los, die Bedienung total gestresst und wir hatten keinen Bock, ewig zu warten. Also zurück zum Camper, Pfanne und Notfallgnoccis raus und 10 Minuten später war das Essen fertig.

Die Gegend hier ist echt super schön. Um ehrlich zu sein, verstehen wir nicht, warum immer alle an die See oder Bayern fahren. Dass jemand hier her fährt, habe ich bisher selten gehört. Dabei lohnt es sich wirklich. Wir wollen morgen weiter, könnten hier aber auch noch eine Weile bleiben. Wir kommen bestimmt mal wieder.

2023 Benelux · Luxemburg

E1 Wanderweg im Mullerthal in Luxemburg

Heute früh wurden wir von einer Horde schnatternder Gänse geweckt,  die sich vor unserem Camper niedergelassen hatte.  Sie haben gefressen,  geschnattert, geschissen und sich gerupft. Wenn also jemand Federn für sein Kissen braucht,  bitte Bescheid sagen…

Wir haben gemütlich gefrühstückt,  haben unsere Wanderschuhe heraus geholt und los ging es wieder über die Brücke nach Luxemburg. Hier gibt es unzählige Wanderwege, die meisten sind aber 2Tagestouren. Daher hatten wir uns den E1 ausgesucht, da er an einem Tag machbar ist. Der Trail startet direkt an der Abtei und es ist ein 13,5 km langer Rundkurs.  Man läuft wieder durch die Fußgängerzone und dann geht es einen schmalen Pfad ziemlich steil bergauf.  Den Spruch,  dass ich Frühsport hasse,  musste ich einfach mal los lassen.  Der Weg führte dann in den Wald und an einem Baum hing eine Schaukel.  Alle Anstrengungen waren vergessen und ich musste erstmal eine Runde schaukeln. 

Oberhalb der Hauptstraße hat sich der Weg dann bergauf geschraubt und nicht viel später haben wir schon eines der Highlights erreicht: die Wolfsschlucht. 40 m hohe Felsen stehen vor einem und steile Treppen führen durch einen engen Durchlass. Wirklich toll und faszinierend.

Rechts und links vom eigentlichen Weg führen nochmal steile Stufen zu Aussichtspunkten, die wir natürlich auch angeschaut haben. 

Der E1 zog sich weiter durch den Wald und als nächstes kamen wir zum Labyrinth,  wo enge Wege durch die Felsen geführt haben.

Irgendwann hat die Hauptstraße parallel Gott sei Dank eine andere Richtung genommen und wir sind mehr so richtig im Wald gewesen,  ohne störenden Verkehrslärm. Vor uns sind komisch geformte Felsen bzw Höhlen aufgetaucht und wir haben erfahren,  dass hier früher Mühlräder aus den Steinen gehauen wurden.  Fragt sich noch,  wie man die hier weg bekommen hat.

Etwas oberhalb war noch das Amphitheater zu bestaunen und dann ging es oberhalb unseres bisherigen Weges wieder zurück. 

Die Wege führten durch normalen Wald und nach über 12 Kilometern fingen wir an, darüber nachzudenken, ob wir auf den letzten beiden Kilometern bis Echternach den Bus nehmen sollten. Der E1 hat an einer Bushaltestelle vorbei geführt und so sind wir mal hin gelaufen. Wir hatten kein Internet, so dass wir keinen Plan hatten, wann die Busse hier fahren und ich hatte noch keine 10 Sekunden auf den Plan an der Haltestelle geschaut, da kam ein Bus. Besser hätten wir das nicht timen können. Das coole ist, dass in Luxemburg alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos sind und so sind wir eingestiegen und kurz darauf waren wir an unserem Ziel. Der Wanderweg hätte sowieso an der Straße entlang geführt und so haben wir auch nichts verpasst. 20 Minuten, nachdem wir wieder am Camper waren, hat es angefangen zu regnen. Perfekter hätte das Timing nicht sein können.

Wir waren heute übrigens sehr angenehm überrascht, dass hier nicht der Massentourismus unterwegs war, den wir leider immer öfter treffen. Uns sind natürlich andere Menschen begegnet, aber man ist auch mal 20 Minuten alleine gewesen.

2023 Benelux · Luxemburg

Benelux 2023

Nach einer recht stressigen Woche sind wir heute früh bei bestem Spätsommerwetter gen Luxemburger Grenze aufgebrochen. Der Weg über Koblenz war nicht viel befahren und mit etwas Phantasie konnte man schon eine leichte Laubfärbung erkennen. Wir haben überlegt, ob wir dieses Mal Blog schreiben, haben aber selber nicht sooo viel Infos über unsere Ziele gefunden und daher wollen wir dies zumindest ein wenig ändern.

Am Mittag sind wir bei unserer ersten Station angekommen: Echternacherbrück. Wir hatten vorgestern einen Platz am Flüsschen Sauer für 3 Nächte gebucht und so ging das Einchecken recht schnell. Wir sind noch in Deutschland, auf der anderen Uferseite ist schon Luxemburg, das wir die nächsten beiden Tage von hier aus erkunden wollen. Tatsächlich ist gegenüber hinter einem kleinen Park auch eine Straße und wir sind froh, dass hier so ein paar kleine Stufen im Wasser sind und das Wasser die Geräusche der Straße ziemlich schluckt. Heute hat sich das erste Mal dieses Jahr auch unsere ADAC Campingkarte gelohnt, da wir für 3 Nächte statt 78 Euro nur 63 Euro gezahlt haben. Auf der ganzen Italientour war kein Platz dabei, der deshalb Vergünstigungen gegeben hat. Aber jetzt hat sich die Karte schon wieder gelohnt. Wir haben unser Lager aufgeschlagen, die Markise ausgefahren und sind erstmal angekommen.. Nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen konnten wir natürlich nicht mehr lange still sitzen und so sind wir zu Fuß über die Brücke nach Echternach in Luxemburg gelaufen.

Der Ort ist der älteste Luxemburgs und echt schön. Am Wasser sind viele Sportplätze, in Gebäuden der Abtei scheinen Schulen untergebracht zu sein und alles ist sehr gepflegt.

Wir sind durch den tollen Ort bis zum Marktplatz und dann durch die Fußgängerzone wieder bis ans Wasser gelaufen.

Und wenn man Zeit und Urlaub hat, nimmt man mal wieder die kleinen Dinge der Natur wahr, die am Wegesrand liegen.

Zurück am Campingplatz haben wir diesen erstmal erkundet und dann wurde bei dem herrlichen Wetter der Grill raus geholt. Wer weiß, wie oft wir wettertechnisch dazu noch die Gelegenheit haben.