2013 Südamerika · Bolivien · Peru

Von Puno zur Sonneninsel in Bolivien

Juhu, ausgeschlafen!!! Heute sind wir um 8 Uhr mit einem Bus 2,5 Stunden zur bolivianischen Grenze gefahren. Als wir Puno verlassen haben, hat uns Karol noch erklärt, warum ein Großteil der Häuser so unfertig aussieht. Tatsache ist, dass die Steuern für fertige Häuser 4 mal höher sind, als für im Bau befindliche Häuser! Das hat uns doch sehr überrascht!. Unterwegs war alles wieder sehr bäuerlich, die Leute leben sehr einfach.

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Bei der Ausreise aus Peru mussten wir erst unseren weißen Zettel, den wir seit der Einreise in unserem Pass hatten, wieder abgeben. Dann wurde unser Gepäck auf Fahrräder mit einer Ladefläche verladen und wir sind zu Fuß zur bolivianischen Grenze gelaufen. Dort mussten wir neue Zettel mit unseren Daten ausfüllen und haben einen Einreisestempel in unseren Pass bekommen. An der Grenze selber durften keine Bilder gemacht werden, außerdem durften wir uns nicht mit Karol unterhalten, da sie Peruanerin ist. Sie hat uns im Bus vorher erklärt, wie wir uns zu verhalten haben. Während wir die Einreise vorgenommen haben, wurde unser Gepäck auf einem kleinen Bus auf das Dach verladen und mit dem Bus sind wir ins 8 km entfernte Copacabana gefahren. Manch einer wird sich jetzt fragen, wie das geht, denn die Copacabana ist doch in Rio. Stimmt aber nicht, das echte liegt in Bolivien. Bolivien ist gegenüber Peru ein sehr armes Land und das Taiwan von Südamerika. In Bolivien werden Waren kopiert (z.B. ) und nach Peru geschmuggelt (z.B. Benzin) ohne Ende. Hauptstadt der Schmuggler und Korruption ist Juliaca, welches wir auch durchfuhren.

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Im Ort angekommen, wurde unser Gepäck auf ein Boot verladen und wir sind am Strand etwas essen gegangen. Danach sind wir zu der berühmten Kirche gelaufen, wo eine Madonna ist, die von allen angebetet wird. Vor der Kirche hat sich uns ein wahres Schauspiel geboten. Die Leute hier bringen ihre neuen Autos vor die Kirche, schmücken sie mit allerhand bunten Dingen und lassen sie segnen. Dafür kommen sie aus dem ganzen Land angereist. Außerdem gibt es Stände mit allerlei Dingen, die man sich wünschen kann. Der Glaube der Leute sagt, wenn sie an so einem Stand z.B. ein Plastikauto oder -haus kaufen, dann werden sie dies auch irgendwann besitzen. Für uns unglaublich!

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Von der Kirche aus sind wir zu dem Hafen und auf unser Boot gegangen. Damit wurden wir zur ca.1 Stunde entfernten Sonneninsel mitten im See gebracht. Bei herrlichem Wetter hat das echt Spaß gemacht und war voll entspannt. Und dann ging das Abenteuer los. Auf der Insel angekommen, wurde unser Gepäck auf Esel verzurrt und damit zu unserer Unterkunft gebracht worden. Wir sind einen heftig hohen Berg hochgelaufen – von 3.800 m auf knapp unter 4.000 Höhenmetern. Wir haben aufgrund der Höhe und der Anstrengung ganz schön gepumpt, sind aber oben am Gipfel mit unserer Unterkunft und einer grandiosen Aussicht belohnt worden. Auf der Sonnenterrasse haben wir uns mit einer Tasse Kaffee belohnt und auf die Esel gewartet. Zusammen haben wir bei einem Gläschen leckerem Rotwein, den Karol den ganzen Berg hochgeschleppt hat, den Sonnenuntergang genossen.
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Auf der anderen Seite des Berges ist der Mond über einem Bergmassiv mit mehreren 6.000ern und der Mondinsel aufgegangen, was auch ein unglaubliches Bild war. Während des Sonnenuntergangs sind die ganzen Einheimischen mit ihren Schafen und Eseln von ihren Feldern zurück gekehrt. Auf der ganzen Insel gibt es kein Auto, so dass das Leben hier echt beschwerlich und einfach ist – aber irgendwie auch faszinierend.

2013 Südamerika · Peru

Von Cuzco nach Puno am Titikakasee

Was ein Abenteuer. Heute sind wir mit einem öffentlichen Bus gefahren. Ein kleiner Bus hat uns heute morgen nach Cuzco zum Busbahnhof gefahren, wo Gewusel ohne Ende war.P1080976_1280 Wir hatten reservierte Plätze und sind in einem echt komfortablen Bus quer durch Peru gefahren. Man hatte richtig Platz. Die Fahrt (7 Stunden) hat 30 Sol gekostet, ca. 8 EUR. Wir haben das erste mal so richtig das Hochland gesehen. Nachdem wir Cuzco verlassen hatten, wurde alles sehr ländlich. Man hat kaum Autos gesehen, die meisten Leute haben sich per Mofa oder Fahrrad oder eben zu Fuß bewegt. Die Peruaner leben hier anscheinend hauptsächlich von der Landwirtschaft. Die Frauen haben die traditionelle Tracht getragen. Die Felder wurden noch per Hand bewirtschaftet. Die Familien hat man auf den Maisfelder gesehen, wie sie Unkraut geharkt haben. Wir sind durch ein paar kleine Ortschaften gekommen, hauptsächlich leben die Leute aber sehr weit verteilt. Direkte Nachbarn haben die wenigsten. Die Landschaft war traumhaft schön. Leider waren die Scheiben vom Bus getönt, so dass wir die Farben nicht richtig sehen konnten.P1090635_1280 Wir sind über einen Pass mit   4.338 m Höhe gefahren, wo die Luft wirklich arg dünn war. Klü musste in der Pause natürlich zu einer Alpakaherde laufen und hätte fast den Bus verpasst. Sie hat auf der Höhe dann noch einen kleinen Dauerlauf hinlegen dürfen.

Gegen halb vier sind wir am Titikakasee (Titi bedeutet Puma und Kaka bedeutet Felsen) in Puno auf 3.825 m Höhe angekommen. Wir wurden gleich auf ein Boot gebracht und zu den berühmten schwimmenden Schilfinseln gefahren. Es ist unglaublich, dass dort wirklich Menschen leben. Pro Insel leben ca. 6 Familien. Uns wurde erklärt, dass die Inseln ca. 2 Meter tief sind und immer wieder erneuert werden müssen, da sie sonst untergehen.P1090155_1280 Die Häuser, Boote, einfach alles besteht aus dem Schilf. Es gibt eine Schule, zu der die Kinder mit einem Boot fahren. Als die Sonne mal hinter einer Wolke verschwunden ist, wurde es auch gleich kalt und wir haben uns gefragt, wie die Uros – so heißen die Einwohner – wohl den Winter dort überstehen. Sie haben kein warmes Wasser, nur Strom, der über Solarzellen erzeugt wird. Ihre Hühner und Meerschweinchen leben mit auf der Insel, ansonsten leben sie vom Fischfang und Tourismus. Die Frauen sitzen den ganzen Tag da und machen Handarbeiten, die sie an die Touristen verkaufen. Durchgefroren sind wir wieder am Festland angekommen und sind ins Hotel gebracht worden.

Gegen 18 Uhr hat uns Karol mal wieder in ein Restaurant entführt, in das wir mal wieder nicht gegangen wären, da wir es nicht gefunden hätten. Wir haben peruanische Gerichte gegessen und sind nach einem kurzen Bummel durch Puno zurück ins Hotel. Morgen können wir ausschlafen, denn es geht erst um 8 Uhr weiter. Wir werden morgen Peru schon verlassen und nach Bolivien einreisen, wo wir aber noch am Titikakasee bleiben werden.

2013 Südamerika · Peru

Machu Picchu

Juhu, heute geht mein Traum in Erfüllung. Bin heute Nacht wach geworden und dachte, dass es regnet, war aber nur der Fluss, an dem wir wohnen. Um 7 Uhr sind wir mit dem Bus nach Machu Picchu hochgefahren. Es liegt einige Meter höher als Aguas Calientes und die Straße geht serpentinenartig den Berg hoch. Morgens war Gott sei Dank noch nicht so viel los. Die meisten Touristen kommen erst gegen 11 Uhr mit dem Zug an, lassen sich den Berg hoch karren, machen ein paar Bilder und fahren am gleichen Tag mit dem Zug wieder zurück. Gott sei Dank haben wir das nicht gemacht, denn so früh morgens war noch nicht so viel los.

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Die Ruinen lagen in mystischen Nebelschwaden und Giancarlo, unser Guide seit Cuzco, hat uns toll und lebendig durch die Stadt geführt. Mit ihm haben die letzten Tage echt Spaß gemacht und wir haben viel gelacht. Nach drei Stunden waren wir mit der Führung fertig, er hat sich verabschiedet und wir hatten Freizeit. Ein Teil der Gruppe ist direkt wieder ins Tal gefahren, wir sind dort geblieben und haben darauf vertraut, dass gegen 12 Uhr die Sonne raus kommt.
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Daher sind wir den schmalen Weg am Abhang entlang zur Inkabrücke gelaufen. Die Brücke war der Fluchtweg zu früheren Zeiten, ist heute aber nur noch für ein Foto gedacht. Als wir dort angekommen sind, wurde es heller und die Sonne ist tatsächlich rausgekommen. Wir sind zurück zu einem tollen Ausguck und haben nochmal Bilder mit Sonne gemacht. Es ist unglaublich, wie klein die Stadt vom Berg aus wirkt und wie groß sie ist, wenn man hindurch läuft. Frank und Andi haben beschlossen, aufgrund des Sonnenscheins noch zum Sonnentor hoch zu laufen. Klü und ich sind nach einigen Metern umgekehrt, da es doch ganz schön anstrengend war. Wir haben uns auf eine Mauer gesetzt und die Aussicht genossen.

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Um halb drei haben wir uns an der Busstation mit den anderen beiden wieder getroffen und mussten uns leider von Machu Picchu verabschieden. Der Name hat in den letzten Tagen aber für vielerlei Phantasien beigetragen – wir waren abends nur noch Machu Platschu und haben Machu Pictures gemacht. Und wenn wir mal aufs Klo müssen, dann gehen wir Pipikacka machen (Titikakasee).

Mit dem Zug ging es schließlich 3 Stunden wieder zurück in Richtung Cuzco, nachdem heute ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen ist.

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Von Cuzco nach Aguas Calientes

Um 6 Uhr haben wir heute morgen gefrühstückt, um anschließend mit einem kleinen Bus ca. 30 Minuten zur Bahnstation zu fahren.P1090389_1280 Von dort aus ging es mit einem komfortablen Zug in Richtung Aguas Calientes, das unterhalb von Machu Picchu liegt. Die Zugfahrt hat ca. 3 Stunden gedauert und wir sind durch die Anden gefahren. Am km 104 haben wir angehalten, da dort die Leute ausgestiegen sind die den Inka Trail machen wollten. Die Träger sind mit ihren riesigen Paketen den Berg hochgerannt, die Touristen gemächlich hinterher. Aus unserer Gruppe wollten auch welche den Trail machen, haben sich aber kurzfristig dagegen entschieden, da es leider geregnet hat. Nach ca. 1 Stunde Fahrt hat es aber aufgeklart und so sind wir gegen 11 Uhr angekommen.

P1080510_1280Da der restliche Tag zur freien Verfügung war, haben wir uns der Reisegruppe angeschlossen und sind zu tollen Wasserfällen im Tal unterhalb von Machu Picchu gelaufen. Es wurde immer heller und irgendwann kam sogar die Sonne raus. Der Ort liegt auf ca. 2.400 m und es ist der Hammer, wie anders hier das Klima ist. Man ist mitten im Regenwald, entsprechend ist die Luftfeuchtigkeit und die Vegetation. Wir waren fix und fertig, als wir zurück im Hotel waren, aber eine Dusche hat wahre Wunder bewirkt.

P1080952_1280Nachmittags sind wir noch durch Aguas Calientes gestreift, ein uriges Dorf, das vom Tourismus rund um Machu Picchu lebt. Es ist in den Berg gebaut und überall sind Restaurants und Touristenläden. Mitten durch den Ort fährt die Eisenbahn, Autos gibt es keine. Nur die Busse, die nach Machu Picchu hochfahren. Karol hat uns abends mit in das tolle Restaurant “Indio Feliz” genommen, in das wir abermals so nicht gegangen wären. Wir haben Nudel gegessen. Diese wurden toll drapiert auf einem Teller serviert, zusätzlich kam ein Tablett mit lauter kleinen Schüsseln drauf. Darin war Öl, Pesto, Pilze, Peperoni und Tomatensauce. Es hat super geschmeckt und wir sind wieder super früh und kaputt ins Bett gefallen.

2013 Südamerika · Peru

Von Lima nach Cuzco in die Anden

Ganz schön früh ging es heute morgen mit dem Bus durch die ausnahmsweise leeren Straßen durch Lima in Richtung Flughafen. Wir mussten um halb sechs aufbrechen, da kurz nach uns unsere Straße für Autos gesperrt worden ist. Sonntags wird dies getan, damit die Anwohner dort Sport betreiben können. Auf dem Weg zum Flughafen haben wir beobachten können, wie die letzten Besucher aus den Discos und Spielcasinos gekehrt wurden. Abschließend können wir zu Lima nur sagen, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt haben und es eine sehr saubere Stadt ist – zumindest die Ecken, wo wir waren.

Am Flughafen haben wir gefrühstückt und hatten dann einen sehr unruhigen Flug nach Cuzco, das auf 3.300 m liegt. Als wir gelandet sind, hat es geschüttet und war eisig kalt. Der Mitarbeiter von Viventura, der uns abgeholt hat, meinte aber, das ändere sich ständig. Wir sind ins Hotel gebracht worden und sollten um 13 Uhr wieder dort sein zur Stadtrundfahrt. Karol, unsere Reiseleiterin, musste einen anderen Flug nehmen und kam erst nachmittags an, da ihr Flieger erst Verspätung hatte und dann in Cuzco nicht landen konnte aufgrund des Wetters.P1080185_1280 Wir haben die Zimmer bezogen, einen Coca-Tee gegen die Höhe getrunken und sind in die echt tolle Altstadt gelaufen, was nicht weit war. Was wir aber sehr schnell gemerkt haben, war die Höhe. Jeder Schritt ist aufgrund des Sauerstoffmangels anstrengend und man muss langsam machen. Der Kreislauf spielt sonst nicht wirklich mit. Wir sind langsam durch die Stadt geschlendert, haben etwas gegessen und sind pünktlich wieder im Hotel gewesen.

P1080072_1280Mit dem Bus sind wir bis auf 3.800 m gefahren und haben den Mauerbau der Inkas bewundert. Sie bauten riesige Steinbrocken so aufeinander, dass man kaum Ritzen dazwischen erkennen kann. Wirklich faszinierend wenn man bedenkt, dass sie kaum Mittel zur Verfügung hatten. Wir sind mit dem Bus vier verschiedene Inkaanlagen abgefahren. Eine Anlage wurde von 3.000 Menschen 30 Jahre lang erbaut. Zurück in der Stadt haben wir den Sonnentempel besichtigt und sind – P1090373_1280nachdem wir den berühmten zwölfeckigen Stein angeschaut haben – noch etwas Essen gegangen. Wir waren alle völlig platt, hatten Kopfschmerzen und wollten eigentlich nur noch ins Bett. Morgen früh geht es um halb sieben mit dem Zug in Richtung Machu Picchu, das wir übermorgen besichtigen werden. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Normal geht die Regenzeit noch nicht los, dieses Jahr scheint sie aber etwas früher zu sein…