Juhu, ausgeschlafen!!! Heute sind wir um 8 Uhr mit einem Bus 2,5 Stunden zur bolivianischen Grenze gefahren. Als wir Puno verlassen haben, hat uns Karol noch erklärt, warum ein Großteil der Häuser so unfertig aussieht. Tatsache ist, dass die Steuern für fertige Häuser 4 mal höher sind, als für im Bau befindliche Häuser! Das hat uns doch sehr überrascht!. Unterwegs war alles wieder sehr bäuerlich, die Leute leben sehr einfach.
Bei der Ausreise aus Peru mussten wir erst unseren weißen Zettel, den wir seit der Einreise in unserem Pass hatten, wieder abgeben. Dann wurde unser Gepäck auf Fahrräder mit einer Ladefläche verladen und wir sind zu Fuß zur bolivianischen Grenze gelaufen. Dort mussten wir neue Zettel mit unseren Daten ausfüllen und haben einen Einreisestempel in unseren Pass bekommen. An der Grenze selber durften keine Bilder gemacht werden, außerdem durften wir uns nicht mit Karol unterhalten, da sie Peruanerin ist. Sie hat uns im Bus vorher erklärt, wie wir uns zu verhalten haben. Während wir die Einreise vorgenommen haben, wurde unser Gepäck auf einem kleinen Bus auf das Dach verladen und mit dem Bus sind wir ins 8 km entfernte Copacabana gefahren. Manch einer wird sich jetzt fragen, wie das geht, denn die Copacabana ist doch in Rio. Stimmt aber nicht, das echte liegt in Bolivien. Bolivien ist gegenüber Peru ein sehr armes Land und das Taiwan von Südamerika. In Bolivien werden Waren kopiert (z.B. ) und nach Peru geschmuggelt (z.B. Benzin) ohne Ende. Hauptstadt der Schmuggler und Korruption ist Juliaca, welches wir auch durchfuhren.
Im Ort angekommen, wurde unser Gepäck auf ein Boot verladen und wir sind am Strand etwas essen gegangen. Danach sind wir zu der berühmten Kirche gelaufen, wo eine Madonna ist, die von allen angebetet wird. Vor der Kirche hat sich uns ein wahres Schauspiel geboten. Die Leute hier bringen ihre neuen Autos vor die Kirche, schmücken sie mit allerhand bunten Dingen und lassen sie segnen. Dafür kommen sie aus dem ganzen Land angereist. Außerdem gibt es Stände mit allerlei Dingen, die man sich wünschen kann. Der Glaube der Leute sagt, wenn sie an so einem Stand z.B. ein Plastikauto oder -haus kaufen, dann werden sie dies auch irgendwann besitzen. Für uns unglaublich!
Von der Kirche aus sind wir zu dem Hafen und auf unser Boot gegangen. Damit wurden wir zur ca.1 Stunde entfernten Sonneninsel mitten im See gebracht. Bei herrlichem Wetter hat das echt Spaß gemacht und war voll entspannt. Und dann ging das Abenteuer los. Auf der Insel angekommen, wurde unser Gepäck auf Esel verzurrt und damit zu unserer Unterkunft gebracht worden. Wir sind einen heftig hohen Berg hochgelaufen – von 3.800 m auf knapp unter 4.000 Höhenmetern. Wir haben aufgrund der Höhe und der Anstrengung ganz schön gepumpt, sind aber oben am Gipfel mit unserer Unterkunft und einer grandiosen Aussicht belohnt worden. Auf der Sonnenterrasse haben wir uns mit einer Tasse Kaffee belohnt und auf die Esel gewartet. Zusammen haben wir bei einem Gläschen leckerem Rotwein, den Karol den ganzen Berg hochgeschleppt hat, den Sonnenuntergang genossen.
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Auf der anderen Seite des Berges ist der Mond über einem Bergmassiv mit mehreren 6.000ern und der Mondinsel aufgegangen, was auch ein unglaubliches Bild war. Während des Sonnenuntergangs sind die ganzen Einheimischen mit ihren Schafen und Eseln von ihren Feldern zurück gekehrt. Auf der ganzen Insel gibt es kein Auto, so dass das Leben hier echt beschwerlich und einfach ist – aber irgendwie auch faszinierend.
