Heute früh haben wir Merida verlassen und hatten einige Stunden Fahrt vor uns, da wir die nächsten beiden Tage auf der Insel Holbox verbringen wollen. Als Strecke stand zur Auswahl entweder die Autobahn in Richtung Valladolid, die wir ja schon mal gefahren sind und die Maut kostet oder eine Strecke über Landstraßen, die etwas kürzer von der Strecke, dafür länger von der Zeit ist. Wir haben uns für die Landstraße entschieden, weil wir gerne auch nochmal eine Cenote besuchen wollten. Und so ging es aus der Stadt hinaus auf die typischen Strecken durchs Gebüsch. Allerdings hat sich das Bild bald gewandelt, da immer mehr offene Flächen und Ranches das Bild geprägt haben. Andi hat uns nach Sambula gelotst, damit wir uns die dortige Cenote anschauen, allerdings war das ein ziemlicher Reinfall, da es wirklich nur eine bessere Badewanne in einer Höhle war.

Mit dem Eintritt haben wir aber anscheinend den davon lebenden Familien etwas Gutes getan. Weiter ging es und Andi hat im Internet emsig die perfekte Cenote versucht zu finden – möglichst auf unserem Weg. Und er hat sie sowas von gefunden!!! Von der Straße führte die Strecke auf einen Feldweg und wir haben uns die ersten Meter gefühlt wie auf einer Müllkippe.

Der Weg ging aber ca 1km weiter und dann sind wir wieder mal im Paradies heraus gekommen. Auf einem Gelände wurde gebaut, ein Haus mit Toiletten und Umkleiden war schon fertig. Eine super nette Frau hat uns die Räumlichkeiten gezeigt und hat uns über einen Übersetzer erklärt, dass wir Schwimmwesten tragen müssen, wenn wir in die Cenote Sodzil wollen.

Wir waren die einzigen Besucher und haben die wahrscheinlich schönste Cenote überhaupt betreten.

Über eine toll angelegte Treppe ging es bergab in eine Höhle. In einem Tunnel stand schon das Wasser und dann hat sich die Cenote gezeigt.

Sie lag in einer Höhle, die aber Öffnungen nach oben hatte.

Durch die eine Öffnung kam von oben ein Wasserfall und weiter hinten sind ganz viele Wurzeln bis hinunter ins Wasser gewachsen. Von der Decke hingen wieder die Stalagtiten und wir konnten unser Glück kaum fassen. Vor der Reise hatte ich den Wunsch geäußert, ein Bild von einer Cenote zuhause aufhängen zu wollen und ich glaube, wir haben das perfekte Motiv gefunden.

Das Wasser war total warm und unsere Kameras sind absolut heiß gelaufen. Die Sonne hat von oben das perfekte Licht gegeben, sobald eine Wolke kam, war es nur noch halb so schön. Total glücklich sind wir zurück auf die Hauptstraße und weiter ging es. Wir sind durch süße Dörfer gekommen und haben die Zeitzone wieder überschritten. Mexiko hat 4 verschiedene Zeiten und uns war nicht bewusst, dass wir vor ein paar Tagen schon mal einen Sprung gemacht haben.

Gegen 16.40 Uhr haben wir Chiquila erreicht, einen abenteuerlichen Fährort. Die Pisten, die durch den Ort führen, haben den Namen Straße nicht verdient. Wir haben einen Parkplatz angesteuert, wo wir die nächsten beiden Tage unseren Wagen lassen. Auch hier war es gut, dass wir wussten, wo wir hin wollen, denn mehrere nette Einweiser haben versucht, uns auf ihre teuren Parkplätze zu lotsen. Wir haben einen Platz genommen, der direkt am Hafen ist und pro Nacht 50 Pesos kostet.

Mit unseren kleinen Köfferchen ging es dann zum Hafen. Es gibt zwei Gesellschaften, die nach Holbox übersetzen, die einen zur vollen und die anderen zur halben Stunde. Um 17 Uhr haben wir abgelegt und waren innerhalb von 20 Minuten auf Holbox. Die Insel besteht nur aus Sand und hat keine festen Straßen. Wir haben am Hafen ein Taxi genommen und sind durch den Ort zu unserer Unterkunft gefahren.

Und alleine das war schon ein Erlebnis. Bei Regen versinkt die Insel im Schlamm und die Buggis machen ordentlich Lärm. Daher haben wir extra eine Unterkunft außerhalb ausgesucht, um diesem zu entgehen.

Unser Hotel liegt direkt am Strand und so haben wir nur kurz die Sachen aufs Zimmer gebracht und sind am Strand etwas Essen gegangen. Da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, hatten wir auch ordentlich Kohldampf. Und so haben wir dem Sonnenuntergang zugesehen und freuen uns darauf, morgen hier einen Tag zu chillen.
