Juhu, unser stetiger Begleiter, die Sonne ist wieder da. Als wir heute früh die Vorgänge zurück gezogen haben, haben sich die Berge in ihrer vollen Pracht gezeigt. Wir haben uns ganz schnell fertig gemacht, haben ausgecheckt und sind zum 1. Parkplatz vom gestern zurück gefahren und zum Kea Lookout gelaufen. Angegeben war die Zeit mit 30 Minuten, wir waren in 15 Minuten da. Von oben hatten wir ein tolles Panorama und haben den Mt. Cook in seiner ganzen Pracht gesehen. Vor uns lag der Mueller Lake.
Auf dem Weg zum Parkplatz haben wir überlegt, ob wir nicht doch nochmal zu der 1. Hängebrücke laufen – so weit war es ja nicht – und uns das Panorama auch nochmal bei Sonnenschein anschauen. Also nicht lange überlegt und weiter ging es.
Die Brücke und Berge lagen in strahlendem Sonnenschein und es hat uns gejuckt, noch etwas weiter zu laufen, da wir von hier aus den Mt. Cook nicht sehen konnten.
Also sind wir noch bis zur 2. Hängebrücke und noch eine ganze Ecke weiter, was sich echt gelohnt hat.
Uns kamen auf dem Rückweg die unterschiedlichsten Menschen entgegen und es war sehr krass, wie sie sich voneinander unterschieden haben. Es waren 26 Grad und alle europäisch aussehenden Menschen hatten kurze Kleidung an. Uns kamen aber hauptsächlich Asiaten entgegen und bei Ihnen gab es 3 Kategorien. Die 1. war definitiv die Größte. Die Leute hatten dicke Pullis oder Winterjacken und lange Hosen an und waren darauf bedacht, ihrem Körper nicht 1 cm Sonne zu zeigen und die Temperaturen zu ignorieren. Die 2. Gruppe lief in schicken Klamotten, teilweise Abendkleidern und mit Absatzschuhen über den Schotter. Die 3. Kategorie hatte auch lange Kleidung und dazu Hausschuhe an. Sie hatten Probleme mit den Steinen auf dem Weg und haben immer probiert, auf dem Rasen neben dem Weg zu laufen. Definitiv haben aber alle deplaziert gewirkt. Nach der Wanderung wussten wir auch, warum die Zeitangaben für die einzelnen Wanderungen sehr großzügig gewählt waren. Entweder konnte man aufgrund der falschen Schuhe nur schleichen oder man musste so viele Selfies machen, dass man einfach nicht voran gekommen ist. Wir hatten um 11 Uhr, als wir zurück am Auto waren, unser Sportprogramm für heute definitiv schon absolviert und hätten gut ein 2. Frühstück gebrauchen können. Gab’s aber nicht.
Wir haben das Tal verlassen, nicht ohne noch mehrfach am See zu halten und die Drohne nochmal in die Luft zu schicken. Unterwegs haben wir noch an einem riesigen Lavendelfeld gehalten und ein Lavendeleis gegessen, sehr lecker.
Auf dem Weg zum Lake Tekapo sind wir erst von einer Schafherde auf der Straße aufgehalten worden und dann von einem Haus, das uns auf zwei Spuren auf einem Lkw entgegen kam. Links der Straße hatten wir das tolle Bergpanorama, rechts waren ganz komische Wolken in den Bergen. Am Lake Tekapo hatten wir wieder auf blühende Lupinen gehofft, allerdings waren sie hier leider schon verblüht. Ja, und dann sind wir mitten in die fetten Wolken gefahren.
Die Temperaturen sind auf 16 Grad gefallen und wir sind einfach nur gefahren, weil plötzlich alles dunkel und regnerisch um uns war. Ich hatte heute morgen den Wetterbericht für Christchurch, unserem heutigen Ziel geguckt und da war auch Sonne pur gemeldet. Und tatsächlich: 15 km vor unserem Ziel hat die Wolkendecke wie mit dem Lineal gezogen geendet und es war wieder stahlblauer Himmel.
Unglaublich aber wahr: die heutige Unterkunft wird die letzte in Neuseeland sein. Wir haben vorher diskutiert, ob wir ein zentrales Hotel in der Stadt haben wollen, haben uns aber für den Ortsteil Cass Bay und eine Wohnung entschieden und das war die beste Entscheidung überhaupt.
Ich habe glatt angefangen zu weinen, als wir die Tür geöffnet haben. Wir haben eine tolle Wohnung mit Meerblick, einen Balkon mit nem riesigen Gasgrill und vom Bett schaut man auf das Meer. Hier sind wir noch 3 Nächte und ich weiß jetzt schon, dass ich hier nicht weg will!!! Wir haben uns noch etwas zu Essen geholt und es uns auf dem Balkon gut gehen lassen. Und morgen schwimmen wir hoffentlich mit Delphinen!!!