Nach einer ziemlich kalten Nacht waren wir heute morgen von dem Nebel, der leicht über das Wasser gezogen ist, fasziniert. Wir sind um 7 Uhr dick eingepackt auf die Boote gestiegen und auf den See raus gefahren. Echte Einbeinruderer waren unterwegs und haben ihre Netze eingezogen. Sie hatten nicht die Kostüme von gestern an und keine Körbe dabei, dafür haben sie echte Fische mit ihren Netzen aus dem See gezogen. Sage mal jemand, dass Männer nicht multitaskingfähig sind 😉.
Wir sind weiter zu einem großen Holzkloster gefahren, wo wir die ersten Touristen des Tages waren. Es war echt heftig, bei den kalten Temperaturen barfuß durch die Gegend zu laufen. Und wenn man überlegt, dass dort Mönche leben, müssen die verdammt abgehärtet sein.
Weiter ging es in einen großen Kanal, durch den wir den Ort erreicht haben, wo heute der 5-day- Market statt findet. Dieser war heute touristischer mit einer Menge Nepp, dafür waren die Leute freundlicher, da sie uns etwas verkaufen wollten.
Eine kurze Bootsfahrt später haben wir die Giraffenfrauen besucht, die schöne Stoffe gewebt haben. Die älteren Damen haben ganz viele Ringe um den Hals, die so lange dran bleiben, bis sie durch einen längeren Ring ersetzt werden.
Im nächsten Betrieb wurde aus der Lotuspflanze ein Faden gesponnen, gefärbt und ebenfalls zu tollen Stoffen und Tüchern gewebt.
Nach dem Mittagessen haben wir noch die Zigarrenverarbeitung begutachtet, bevor wir zum Highlight kamen: die schwimmenden Gärten.
Die Einheimischen bauen aus Wasserhyazinthen eine Art natürliches Floß, auf dem sie dann ihr Gemüse anbauen. Sie ernten so Bohnen, Gurken, Tomaten usw.indem sie mit ihren Booten zwischen den einzelnen Stücken lang fahren.
Wir sind zurück ins Hotel und wurden wieder von dem Ständchen der Angestellten empfangen. Ich hätte noch stundenlang mit dem Boot durch die Ortschaften tuckern und einfach nur schauen können.
Auf dem See ist echt einiges los und es werden schon ganz schön viele Touristen durch die Gegend gefahren. In dem Ort, in dem wir gestern in die Boote gestiegen sind, sind in den letzten Jahren über 70 neue Hotels entstanden. Man kann nur hoffen, dass auch bei den Leuten vor Ort genügend hängen bleibt…