2018 Patagonien · Argentinien

Weiter nach El Calafate

Heute morgen haben wir die herrliche Gegend hier hinter uns gelassen und der Fitz Roy hat sich nicht noch einmal gezeigt. Umso mehr haben wir uns über unser Glück der letzten Tage gefreut.

Unser heutiges Ziel heisst El Calafate, das ca. 215 km entfernt liegt. Man merkt sofort, dass wir hier in der Gegend gelandet sind, die in der Hand vom Tourismus ist. Große Reisebusse kommen uns auf breiten geteerten Straßen entgegen. So etwas haben wir auf der bisherigen Tour über die Schotterstrecken in Chile noch nicht wahr genommen. In El Calafate ist ein Flughafen, wo bestimmt viele Touris ankommen, in die Busse verfrachtet werden und zu den Attraktionen gefahren werden. An den tollen Spots rechts und links der Straße rauschen sie vorbei. Wir sind umso glücklicher, dass wir überall hin können und biegen unterwegs von der Hauptstraße ab.

Wir finden eine tolle Straße entlang des Lago Argentino und können, etwas windgeschützt, super Drohnenaufnahmen machen. Der See ist wieder ziemlich eingezäunt und unzählige Alpakas hängen tot in den Zäunen. Die tun einem echt leid!

Ein paar Kilometer weiter sind wir schon in El Calafate angekommen und es kommt einem vor wie eine Großstadt. Hier sollte sich unser Geldproblem lösen lassen und unser Auto kann sich eine Tankstelle aussuchen, denn es gibt einige… wahrscheinlich brauchen wir ab hier auch gar kein Bargeld mehr, aber sicher ist sicher!

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben und begeistert über das schnelle Internet waren (ich habe in den letzten Tagen pro Bild ca. 10 Minuten gebraucht, um es hochzuladen, hier sind es nur 5 Minuten pro Bild🤣), sind wir zur Laguna Secunda, wo es angeblich ganz viele Flamingos geben soll. Ich habe extra mein Flamingo T-Shirt angezogen und los ging es. Wir haben von unseren letzten 700 Pesos 600 für den Eintritt gezahlt und das hat sich so was von gelohnt!!!

Wir haben noch nie zuvor so viele Flamingos gesehen und erst recht keine Fliegenden.

In der Lagune waren mehr als 100 Tiere zu sehen. Die Sonne kam raus, sie wurden toll angeleuchtet und sie standen im Wasser und haben dieses nach Nahrung durchsucht. Ab und zu haben sich welche in die Luft erhoben und uns war nicht bewusst, wie farbig ihre Flügel sind.

Wir sind über das Gelände gelaufen und haben noch viele andere Vögel gesehen. Am Lago Argentino sind die Flamingos gelandet und haben weiter gefressen. Ein tolles Erlebnis!!!

Unser Magen hat sich auch bemerkbar gemacht und so sind wir in den Ort bzw die Stadt. Hier gibt es eine richtige Einkaufsstrasse mit Schaufenstern. Das sind wir nach der Einöde gar nicht mehr gewohnt, aber es ist auch toll. Wir haben zwei Banken abgeklappert, um an Bargeld zu kommen, aber mehr als 4000 Pesos haben wir nicht bekommen. Umgerechnet sind das ca. 100 Euro und die guten Tipps der Reiseführer, sich mit genügend Bargeld einzudecken wird zur Herausforderung. Beruhigend war, dass es den anderen Touris auch so ging….

In einem Restaurant haben wir unsere knurrenden Mägen ruhig gestellt. Es gab super leckere Burger und wir saßen an einem langen Baumstamm, der zum Tisch umfunktioniert wurde und haben auf die Straße gesehen. Wir haben das erste Mal Japaner gesehen auf unserer Reise. Ein richtiges Zeichen, dass die Einöde vorbei ist. In einer Eisdiele haben wir noch ein tolles Eis gegessen und waren kurz vorm Platzen.

Was uns hier wieder auffällt, sind die vielen Hunde. Sie tun einem nichts, sind eigentlich recht ruhig und wollen anscheinend nur mit den Autos spielen. Sobald eins langsamer wird, springen und bellen sie es an. Anschließend liegen sie wieder ruhig am Straßenrand und warten auf ihr nächstes Autoopfer. Während wir neulich bei Puerto Varas noch dachten, das wäre etwas besonderes, weil die Hunde um unser Auto gesprungen sind, achten wir jetzt gar nicht mehr auf sie…