2021 Schweden

Zurück nach Hause

Heute früh ging es die letzten Kilometer zurück in die Heimat. Bis zur deutschen Grenze kamen wir gut voran, nach Deutschland hinein gab es wieder keine Kontrollen. Ab morgen soll wohl ein negativer Coronatest Pflicht werden für nicht Geimpfte oder Genese. Auf der Gegenspur für die Einreise nach Dänemark war dafür heftiger Stau, bestimmt 20 km. Hier wurde wohl irgendwas kontrolliert. Und der Stau auf der Gegenspur wurde nicht kürzer. Bis zuhause hat er sich bestimmt auf 100 km addiert und wir waren total froh, dass wir vor zwei Wochen donnerstags hier durch gekommen sind. Das war echt entspannter. Trotz allem war auch in unserer Richtung viel los und wir standen immer mal wieder, sind aber ohne Zwischenfälle gut daheim angekommen.

Fazit Südschweden:

– Urlaub mit unserem neuen mobilen Haus ist toll, egal wo! Wir haben uns überall zuhause und wohl gefühlt

– Schweden ist ein sehr aufgeräumtes und sauberes Land. Breite Straßen, gepflegte Häuser und Gärten, tolle Burgen und Schlösser. Und selbst die abgelegensten Schotterpisten sind in gutem Zustand.

– die Schweden lieben ihr eigenes Land und darin Urlaub zu machen. Sonst hätten nicht so viele Schweden ihren eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil. Und davon sehr große Exemplare.

– die Schweden sind in den hellen Sommermonaten sehr viel und gerne draußen und am Wasser. Sei es sportlich aktiv am Golfplatz oder um einfach Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen.

– Wir haben zwei Wochen überhaupt nicht gemerkt, dass Corona existiert. Keiner trägt Maske, niemand hält Abstand, Testzentren wie hier gibt es nicht. Zumindest wird nicht so heftig optisch darauf aufmerksam gemacht wie bei uns.

– die Schweden sind sehr fortschrittlich, was den Bereich Digitalisierung im Alltag angeht. Sei es die komplett verbreitete Parkplatz App, die Scanner im Supermarkt oder dass man überhaupt kein Bargeld mehr benötigt (außer für den Einkaufswagen, wenn man keinen Chip hat)

– wir hätten uns tatsächlich noch ein paar ruhigere Ecken gewünscht, die sicher etwas nördlicher zu finden sind. Aber 2 Wochen Urlaub sollen ja nicht in Stress ausarten und wir sind so schon fast 4000 km gefahren.

Insgesamt war es ein toller Urlaub und wir hätten definitiv noch länger bleiben können. Andi hat tolle Aufnahmen gemacht und ein Spruch von ihm im Urlaub ist mir total hängen geblieben. In Bezug auf ein tolles Bild meinte er: “ Das ist alles vor Deinen Augen, Du musst es nur mit der Kamera aufsammeln“.

Und in Bezug auf das Ende von Urlaub ist mein Motto: nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!

2021 Dänemark · 2021 Schweden

Stürmische Rückreise

Heute Nacht haben wir uns gefühlt wie ein Baby im Kinderwagen, das ständig rumgeschuggelt wird. Es war die ganze Nacht stürmisch und hat das Wohnmobil durchgeschaukelt. Da das Wetter in den nächsten Tagen nicht besser werden soll, haben wir beschlossen, die Heimreise anzutreten. Insgeheim hatte ich bei dem Sturm auch ein bißchen Schiss, dass die 2 großen Brücken nach und innerhalb von Dänemark geschlossen werden. Am Stellplatz haben wir noch das Grauwasser abgelassen, um etwas leichter zu sein und los ging es. Und was ne krasse Fahrerei! Es hat anfangs geschüttet ohne Ende und der Wind hat mit einem Ping Pong gespielt.

An Malmö vorbei ging es dann auf die Öresundbrücke, wo der Himmel auf riss und ich war glücklich, als wir nach der Brücke endlich den Tunnel erreicht hatten und es ein paar Minuten windstill war. Eine Grenzkontrolle hat dieses Mal gar nicht stattgefunden. Mit einer Reichweite von noch knapp 20 km sind wir zur nächst gelegenen Tankstelle gefahren. Hier in Dänemark kostet der Liter Diesel aktuell 1,38 Euro, in Schweden 1,68 Euro. Daher wollten wir es gerne bis Dänemark mit der Tankfüllung schaffen. Sehr auffällig war die Tatsache, dass wir ab der Brücke als Wohnmobil fast noch alleine unterwegs waren. Das hat die Empfindung bestätigt, dass wirklich sehr wenige Ausländer in Schweden Urlaub gemacht haben. Durch Dänemark hindurch war echt heftiger Verkehr und so sind wir nach der Insel Fünen rechts abgebogen nach Fredericia. Auch hier war ich vor vielen Jahren mit meinen Eltern bei dem Segeltörn. Direkt am Hafen liegt auch hier wieder ein Stellplatz und den haben wir angesteuert.

Hier war kaum etwas los und wir haben direkt mit Blick aufs Meer eingeparkt. Am Hafenbüro haben wir am Automaten für eine Nacht gezahlt und waren wieder glücklich, dass wir einen so großen Akku an Bord haben, der sich bei Fahrt alleine auflädt und keinen externen Strom brauchen. Überhaupt können wir eigentlich tagelang ohne externe Energie auskommen. Nur Wasser ist jetzt immer mal knapp gewesen, da wir auch hier drin geduscht haben und 100 Liter dann auch endlich sind. Allerdings hatten wir den Tank auch nie richtig voll gemacht.

Gegen Abend hatten wir nochmal Kitsch pur, denn genau vor unserem Fenster sind zwei Delphine in die Luft gesprungen. Leider war die Kamera zu langsam…

Gott sei Dank ist fast kein Wind mehr, wir werden wohl nicht nochmal so eine Schaukelnacht vor uns haben…

2021 Schweden

Bei Sturm entlang toller Strände bis Halmstad

Letzte Nacht sind heftige Gewitter mit starkem Regen über uns gezogen, was echt heftig war… Es hat geblitzt und gedonnert und der Regen hat auf das Dach geprasselt. Heute morgen war ein kleiner See um unser Wohnmobil. Außerdem ist echt heftiger Sturm aufgekommen. Grillen und Chillen am Strand wäre heute nix. Wir sind weiter gen Süden aufgebrochen und von der Hauptstraße immer mal ans Meer abgebogen.

Aber selbst das Aussteigen war teilweise bei dem Wind zu heftig.

Und so haben wir einen kleinen Halt an einem Supermarkt gemacht. Die meisten Supermärkte sind hier riesig. Wir waren bisher bei „Coop“ und heute bei „Willys“. Auch hier sind die Schweden echt modern. Am Eingang hängen an einer Station lauter Scanner, die man an seinem Wagen befestigen kann. Alles, was die Leute in den Wagen tun, scannen sie vorher und am Ausgang wird dann nur das Gerät abgerechnet. Es gibt in jedem Markt nur noch ganz wenige Kassen, wo man auf herkömmliche Art zahlt und seine Ware aufs Band legt. Wir haben jedenfalls einen riesigen Pack Köttbullar gekauft und ins Eisfach gelegt für daheim. Es ist so cool. Man kann einfach alles kaufen und mitnehmen, ohne auf Gewicht im Koffer achten zu müssen.

Andi hat gehen mittag Hunger bekommen und wollte gerne Fish and Chips haben. Ich habe bei Google maps nen richtig coolen Stand gefunden und den haben wir angesteuert. An einem wunderschönen Strand direkt hinter einer Düne gelegen stand ein englischer roter Doppeldecker als Foodtruck umgebaut.

Und dort hat man richtig schön in Papier eingeschlagen sein Essen bekommen.

Allerdings hat der Sturm auch den Sand ordentlich auf einen geweht und wir haben nur noch gerieselt.

Nach dem Essen sind wir weitere Strände angefahren, es hat aber echt keinen Sinn gemacht, dort entlang zu laufen wegen des Sturms.

In Halmstad sind wir daher in die Stadt gefahren und haben uns am Fluss einen Platz gesucht, wo es etwas windgeschützter als direkt am Meer war, und vor allem sandfrei. Und dann haben wir erstmal sauber gemacht, denn es hat überall nur noch Sand rumgelegen. Anschließend bin ich nochmal in die Stadt gelaufen, Andi hat etwas gelesen.

Er hat aber in der Stadt auch nicht wirklich etwas verpasst. Es gab ein paar schöne Ecken und einige Geschäfte, bei denen ich mich unterstellen konnte, wenn der nächste Schutt vom Himmel kam.

Und dann hat es tatsächlich den restlichen Abend nur noch geregnet, aber egal!

2021 Schweden

Chillen und Grillen am Strand

Nach wieder mal einer ruhigen Nacht sind wir gen Süden aufgebrochen.

Vorher haben wir wieder das Wasser gewechselt, da unsere Vorräte zur Neige gegangen sind. Kurz vor Göteborg sind wir in ein Einkaufszentrum abgebogen, da ein dickes Regengebiet über uns gezogen ist. Als wir wieder raus kamen, hat die Sonne geschienen. Auch wenn man nicht oft an Göteborg vorbei fährt, hatten wir keine Lust, die Stadt zu besuchen. Wir hatten blöde Geschichten gehört, dass auf den Campingplätzen Wohnmobile aufgebrochen und die Leute ausgeraubt wurden und so sind wir auf der Autobahn an der Stadt vorbei gefahren und anschließend auf Landstraßen wieder gen Meer gesteuert.

Sofort hat es uns besser gefallen. Andi hat mich, nur um mal zu gucken, an einen Stand gelotst und hier sind wir geblieben.

Wenige Menschen, Dünen und ein perfekter Platz, um zu entspannen. Der Platz hier ist, wie viele Parkplätze in Schweden, nur per App zu bezahlen. Man lädt sich die App easypark auf das Handy, hinterlegt das eigene Kennzeichen und das PayPal Konto. Dann geht man auf die App, die erkennt, wo man ist und man kann auswählen, wie lange man hier stehen möchte. Beim Schloß Leckö hatten wir so vor ein paar Tagen umgerechnet 4 Euro gezahlt, die Nacht hier kostet uns 11,50 Euro. Neulich haben wir für 2 Stunden gelöst, sind aber früher wieder gefahren, auch das kann man in der App angeben. Der Betrag wird einfach dem Konto belastet und man braucht kein nerviges Kleingeld. Überhaupt habe ich neulich 60 Euro in Kronen abgehoben – mehr ging an dem Automaten nicht – und von dem Bargeld haben wir noch eine Menge. Hier wird echt alles mit Karte gezahlt. Wir haben jedenfalls hier per App die Nacht beglichen und danach die Umgebung erkundet, was echt Spaß gemacht hat.

Anschließend haben wir uns an den Strand gelegt und uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen – herrlich!

Und dann haben wir am Strand in den Dünen gegrillt. Besser geht Urlaub nicht.

2021 Schweden

Über Halle- und Hunneberg an die Westküste

Heute Nacht habe ich geträumt, dass mein linker Arm ganz nass ist. Als ich die Augen auf gemacht habe, habe ich festgestellt, dass es kein Traum war. Wir hatten gestern das Fenster über dem Bett richtig weit offen und draußen hat es geschüttet ohne Ende. Die Matratze und Handys die dort lagen, waren alle total durch geweicht. Also haben wir erst mal alles trocken gelegt und bei dem Wetter beschlossen, richtig auszuschlafen, was wir dann auch getan haben. Nach einem späten Frühstück sind wir aufgebrochen und der Himmel hat seine Schleusen geschlossen. Unser Ziel für heute war die Region Halle- und Hunneberg, ein Ökopark, in dem man in freier Natur Elche finden soll. Zuerst sind wir auf den Halleberg gefahren.

Eine steile Straße führt auf das Steinplateau und eine Sackgasse einmal drüber. Wir sind super langsam gefahren, haben an Stellen, an denen extra Äpfel als Lockmittel ausgelegt waren, länger gewartet, aber nix… Also sind wir langsam die Straße entlang gefahren und waren doch erstaunt, wie wenige Leute hier unterwegs waren. Leider waren noch weniger Elche unterwegs.

Also sind wir auf den gegenüber liegenden Hunneberg gefahren. Hier wurde die Straße schnell zur Schotterpiste, wir sind trotz allem langsam weiter gerollt, den Blick immer ins Dickicht gerichtet. Plötzlich hat es angefangen zu donnern und der Himmel hat dermaßen krass seine Schleusen geöffnet, dass wir an einem Parkplatz gehalten haben.

Da wir beide Hunger hatten, habe ich uns eine leckere Gemüsepfanne gemacht und insgeheim gehofft, dass die Elche vom Geruch angezogen werden. Habe auch extra wie bei nem Foodtruck das Fenster beim Herd schön weit aufgemacht – aber Elche kennen wohl keine Foodtrucks und mögen auch meine Gemüsepfanne nicht… Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, haben wir Kriegsrat gehalten, was wir weiter tun. Einfach hier bleiben und irgendwann weiter durch den Park fahren, gen Süden abbiegen oder auf direktem Weg in Richtung Westen ans Meer. Variante 3 hat gewonnen und eine gute Stunde später haben wir uns gefühlt in Norwegen wieder gefunden. Große Felsen, die von Bäumen bewachsen sind, dazwischen viel Wasser und sehr hügelig. Wir haben uns auf Anhieb wohl gefühlt. In den letzten Tagen haben wir immer mal wieder festgestellt, dass uns Südnorwegen landschaftlich echt besser gefällt als Südschweden. Es ist viel abwechslungsreicher, während man in Schweden viel durch Wälder oder Felder fährt. Autofahren ist in Schweden aufgrund der geraden breiten Straßen viel entspannter, in Norwegen ist es anstrengender, da die engen Straßen unheimlich kurvig bergauf und bergab gehen. Das macht aber auch den Reiz aus, da hinter jeder Kurve etwas neu zu entdecken ist.

Das soll nicht heißen, dass uns Schweden nicht gefällt, es hat halt andere Reize, die meistens durch den Menschen geschaffen sind, z. B. die vielen Schlösser und Kanäle. Wir haben einen kleinen Campingplatz auf einer Insel angesteuert und konnten uns dort einen Platz aussuchen. Alle anderen standen eng an eng am kleinen Badestrand, wir sind auf der anderen Seite an die Marina gefahren und waren dort alleine.

Gott sei Dank hatte es aufgehört zu regnen und so haben wir es uns draußen gemütlich gemacht – bis das nächste Gewitter aufgezogen ist.