2017 Myanmar

Vom Golden Rock zurück nach Yangon 

Heute früh waren wir noch total fasziniert von gestern. Ein paar von uns haben zum Frühstück einen Witzeclown gegessen und es kam ein Spruch nach dem anderen und wir haben Tränen gelacht. Wir wurden wieder auf unseren Lkw verladen und los ging die Achterbahnfahrt mit Gegenverkehr. Wir mussten an einer Stelle halten, um den Gegenverkehr durch zu lassen. Eine Frau hat sehr schicke Brillengestelle aus Bambus verkauft und wir haben alle zugeschlagen. Malte meinte, nächstes Jahr sind sie noch fortschrittlicher und verkaufen hier Kontaktlinsen aus Bambus😂.

Als wir wieder in unserem Bus angekommen sind, sollten wir uns auf eine lange Busfahrt einstellen. Allerdings haben wir uns vorher noch angeschaut, wie Gummi hergestellt wird. Zuerst werden die Bäume angezapft, der Saft wird dann gefiltert und mit einem Katalysator gemixt. Eine halbe Stunde später ist der Saft eingedickt und wird durch eine Walze zu Matten verarbeitet, die dann in der Sonne trocknen und verkauft werden. 

Es hat ca. 15 Minuten gedauert, bis alle im Bus wieder Stop gerufen haben. Auf einem Platz haben verschiedene Gruppen Tanzaufführungen in tollen Kostümen gezeigt. Wir sind mit unseren Kameras hin und wurden sofort in die 1. Reihe gebracht, um besser sehen zu können. Verschiedenste Leute haben uns zum Essen eingeladen – ein unglaubliches Erlebnis! Die Leute sind hier so freundlich, da könnten sich viele bei uns eine Scheibe von abschneiden. Sie haben nicht viel und teilen trotzdem und sind dabei glücklich.

Wir haben einen Tankstop an einer modernen Tankstelle gemacht, was hier echt selten ist. Von weitem haben Kühlschränke von Coca Cola geleuchtet und wir haben den Laden gestürmt in Erwartung an leckere Getränke und Süßigkeiten. Und was gab es? – Tausende Liter Wasser in allen Variationen und sonst nichts. Dafür wurde das Wasser von 5 Angestellten verkauft… Wir waren die einzigen Kunden und haben nichts gekauft…

In Bago angekommen, haben wir uns noch einigen riesigen Buddha angesehen. Er ist über 1000 Jahre alt und war jahrhundertelang überwuchert und wurde einfach vergessen. Vor ca. 120 Jahren hat man ihn wieder entdeckt und eine riesige Halle drum gebaut.

Man kam sich vor wie in einer Bahnhofshalle. Da Samstag war, war die Hölle los. Dabei waren wir die einzigen Europäer und die Gläubigen haben es sich in der Halle gemütlich gemacht und gegessen. 

Wieder im Bus versammelt, hat der Fahrer echt Gas gegeben, damit wir rechtzeitig unser Hotel erreichen. Wir haben noch nie so oft im Bus überholt wie auf dieser Reise – gefühlt einmal pro Minute, vielleicht auch öfter… Auf dem letzten Abschnitt der Tour hatten wir einen Linkslenker, was bei Rechtsverkehr echt Sinn macht. Die anderen Busse hatten das Lenkrad rechts, so dass der Helfer immer links am Fenster ging und Anweisungen gegeben hat, wann überholt werden kann. Ansonsten haben uns die Helfer immer vorzüglich mit Wasser versorgt und uns bei jedem Ein- und Aussteigen ein Treppchen vor den Bus gestellt, damit die letzte Stufe nicht so hoch ist, wenn die Fotografen fluchtartig wegen eines Motivs den Bus verlassen😁. 

Wir haben gegen 16 Uhr in unser Stammhotel in Yangon eingecheckt, im Eiltempo geduscht, uns umgezogen, alle Akkus aufgeladen und um 18 Uhr schon wieder ausgecheckt. Mitsamt unserem Gepäck sind wir an den Inya Lake gefahren, wo wir von zwei Schweizer Freunden von Malte empfangen wurden. Eigentlich sollte dies in ihrem neuen Restaurant statt finden, das eröffnet aber erst in 3 Wochen, für uns leider zu spät. So waren wir ganz stilecht bei einem Italiener und haben im Garten unter den Sternenhimmel unser Abschiedsessen zu uns genommen. Es war wieder eine völlig andere Seite von Yangon, ähnlich wie die Dachterrasse neulich. Es war nochmal interessant, von dort lebenden Leuten ein paar Hintergründe zu erfahren zu Land und Leuten. 

Dann stand Abschied nehmen auf dem Programm. Die anderen fliegen morgen im laufe des Tages heim, wir waren die ersten, die zum Flughafen gebracht wurden. Wie immer hatte ich Pipi in den Augen, denn dieses mal mussten wir uns nicht nur von den Land, sondern auch von der super Reisegruppe verabschieden. Es hat echt Spaß gemacht, auch wenn wir uns in den nächsten Tagen auf ein paar Mützen Schlaf freuen😉. 

2017 Myanmar

Von Hpa An zum Golden Rock

Mit dem Bus sind wir heute morgen nach einer Nacht mit richtig viel Schlaf (7 Stunden!) nach Hpa An ans Ufer des Flusses gebracht worden. Der Fluss hat Niedrigstand und so sind wir durch lauter Müll am Ufer in ein Boot geklettert. Nach ca. 1,5 Stunden haben wir an einem Steg angelegt, wo an Land so lustige Mofas mit Sitzbänken dran standen. Statt zu Fuß zur Pagode zu gehen, haben wir uns fahren lassen, was ein riesiger Spaß war, vor allem bei der Hitze. 

Wir sind durch ein schönes Dorf namens Kau Nat gefahren und vor einer riesigen Pagode mit Kloster gelandet. Es waren ganz viele Frauen da, die gebetet haben. Nebenan war eine Schule, in die wir gerne geschaut hätten. Da dort Prüfungen waren, durften wir aber nicht rein und fotografieren. Wir hätten ja die Antworten verraten können😂. Andi hat es trotzdem geschafft, ein paar Bilder zu machen. 

Wieder zurück auf dem Wasser sind wir bis zu der Stadt Mawlamyaing, wo wir auf dem Markt ein bißchen eingekauft und Bilder gemacht haben. Claudia hat sich für ca. 50 Cent in ihre Tasche einen neuen Reißverschluss einnähen lassen. Dann stand erst mal wieder Strecke machen auf dem Programm und gefühlt hat der ganze Bus gepennt. Die Hitze schafft uns alle und die Einheimischen hier betonen ständig, dass gerade Winter ist. Nach und nach erwischt es auch jeden aus der Gruppe mal mit Magen Darm. Andi und ich sind bisher echt glimpflich davon gekommen. 

Je näher wir unserem Ziel, dem Golden Rock, gekommen sind, umso mehr haben wir auf die Uhr geschaut wegen des nahenden Sonnenuntergangs und umso abenteuerlicher sind die Transportmittel geworden. Ca. 12 km vom Ziel entfernt mussten wir unseren Bus mit Gepäck verlassen und sind auf Lkws umgeladen worden.

Es ging eine Serpentinenstraße immer weiter bergauf bis zu einem Basislager. Hier enden die normalen Lkws, mit denen bis zu 50 Leuten den Berg hoch transportiert werden. Von hier geht es eigentlich zu Fuß weiter. Wir haben mehr gezahlt, daher durften wir weiter zum Hotel, wo unser Gepäck abgeladen wurde und gleich weiter zur Endstation. Von hier ging es noch ca 500m bergauf. Überall standen Schilder, dass um 18 Uhr die letzte Talfahrt statt findet und irgendwie hatten wir erwartet, hier oben relativ alleine zu sein – falsch gedacht! Oben war die Hölle los und mit uns sind noch ganz viele Leute bergauf gelaufen. Wir sind auf eine Plattform gekommen, wo wir am Ende den goldenen Felsen gesehen habe. Es war trotz der vielen Menschen eine total entspannte und friedliche Stimmung. Wir haben versucht, vor Sonnenuntergang noch möglichst viele Bilder zu schießen, waren aber von allem wirklich fasziniert. 

Viele haben gebetet, Kerzen angezündet, die Männer haben den Felsen mit weiterem Gold beklebt. 

Wir haben uns gefragt, wo die ganzen Leute hier schlafen, haben dann aber die Antwort bekommen, als sie ihre Lager aufgeschlagen haben: hier.  

Auf dem Plateau sind ein paar Hotels. Alles muss zu Fuß hoch geschleppt werden, vom Holz bis zu den Koffern der Gäste. Gegen 19.30 Uhr haben wir uns getroffen und sind zusammen durch die Dunkelheit zurück zum Hotel gegangen. Wir sind an kleinen Häusern vorbei gegangen, wo man rein schauen konnte. Absolut faszinierend. Die Familien hatten meistens einen Fernseher und saßen mit ganz vielen Leuten davor. Alleine sein kennt hier keiner. Alle leben auf engstem Raum.

Axel aus unserer Gruppe hat heute Geburtstag und wurde daher mit einer Sänfte bergab getragen und hat im Hotel schon auf uns gewartet. Nach dem Abendessen sind wir voller toller Eindrücke schnell eingeschlafen. 

2017 Myanmar

Hpa An und Umgebung

Um den Sonnenaufgang vor der tollen Karstlandschaft hier zu sehen, sind wir um 6 Uhr mit dem Bus zu dem Kloster hyauk ka lat gefahren, das vor einem Berg und See liegt. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit war es ziemlich neblig, was sich auf den Bildern aber wieder toll gemacht hat. 

Das Kloster liegt auf einer kleinen Insel, zu der man über einen Steg gelangt. Die Mönche waren gerade mit ihrer Morgenwäsche beschäftigt. Wir sind dazu gekommen, wie sie sich gegenseitig die Haare rasiert haben. 

Ich finde es echt erstaunlich, dass sich die Mönche überhaupt nicht daran stören, wenn man als Tourist mit seiner Kamera in ihr Leben platzt und einfach losknipst. Sie laufen selber mit Handys durch die Gegend und machen ständig Bilder voneinander. Man konnte auf den Felsen steigen und hat von einem Mönch ein gelbes Bändchen um das Handgelenk und eine Karte mit einem Buddha drauf bekommen. Dabei hat er vor sich hin gebrabbelt. Malte hat seine Drohne um das Kloster fliegen lassen und alle Mönche haben ihm erstaunt zugeschaut.

Als wir an der Saddan Höhle angekommen sind, waren wir absolut fasziniert. Im Eingangsbereich waren viele Buddhas, nachdem wir die große offene Höhle ohne Schuhe durchquert haben, durften wir sie wieder anziehen und sind weiter in den Berg gelaufen. 

 
Eine Brücke war eingestürzt und so mussten wir eine steile Treppe runter steigen. Als wir nach einiger Zeit am Ende der Höhle angekommen sind, sind wir im Paradies gelandet.

Ein kleiner See mitten im Grünen hat uns empfangen. Kleine Boote lagen auf dem See und wir sind mit den Booten durch eine Höhle und anschließend mitten durch Reisfelder zurück zum Bus gefahren worden. Es war heiß ohne Ende, aber wunderschön. Man konnte wohl lange Zeit nicht mit dem Bus zum Eingang der Höhle kommen, da der Regen die Straße und eine Brücke zerstört hat.  Die Brücke ist aber letzten Mai wieder eröffnet worden, so dass wir echt Glück hatten!
Weiter ging es in ein kleines Dorf, wo wir am Strassenrand in einem Lokal sehr lecker Mittag gegessen haben. Es gab gebratene Nudeln mit frischem Gemüse und wir konnten zusehen, wie das Essen zubereitet wurde. Eine aus unserer Gruppe musste mal auf das Klo und da sass eine fette Kröte drin😀. Total ursprünglich halt.

Hier in der Nähe gibt es ein Feld, auf dem gerade 1000 Buddha Statuen gebaut werden. Viele stehen schon und da haben wir unseren nächsten Halt gemacht. 

Zum Ende des Tages wollten wir noch ein typisches Dorf besuchen und sind von der Hauptstraße in eine Nebenstraße abgebogen. Wir haben Frauen beim Reis pflanzen zugeschaut und auf ein paar Höfe geschaut. Völlig platt sind wir zurück ins Hotel gefahren ab unter die Dusche.

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Weiter nach Hpa An

Heute morgen mussten wir leider Annette verabschieden, da sie schon wieder nach Deutschland zurück muß. Wir anderen sind mit unseren sieben Sachen in einen Bus gestiegen, der uns heute nach Hpa An bringen soll. Dies liegt ca. 300 km nordwestlich von Yangon. Der Tag wird hauptsächlich drauf gehen, um Strecke zu machen. Was echt heftig ist, sind in den frühen Stunden die Temperaturen. Wir waren von den letzten Tagen Idealwetter mit ca. 28 Grad und kaum Luftfeuchtigkeit gewohnt. Hier ist es heiß und man fühlt sich schon morgens wie frisch geduscht. 

Kurz hinter Yangon sind wir auf die Autobahn gefahren, haben Maut gezahlt und rechts an der Autobahn vor einer kleinen Pagode angehalten. Der Busfahrer hat 2x gehupt und den Geist um Schutz für unsere Fahrt gebeten. Hier hat wohl jede Straße und jeder Baum seinen eigenen Geist. Je größer der Baum, umso größer der Geist. Schon ein bisschen crazy.

In machen Orten hört man laute Musik und Leute stehen an der Straße und sammeln von den Durchreisenden Geld für den Bau oder Sanierung ihrer Pagode. Eine Art Kirchensteuer gibt es hier nicht, daher sind alle auf die Spenden angewiesen. Und die Burmesen sind wohl sehr spendenbereit. Selbst manche Klöster kosten Eintritt, was hier gerne gezahlt wird. Kurz vor unserem Ziel haben wir zwei Klöster in Höhlen besucht, beide total unterschiedlich, aber total faszinierend. 

Bei dem ersten musste man hunderte Stufen hoch steigen, bevor man in eine recht große Höhle gekommen ist. 

Das Kloster liegt an einem recht hohen Felsen. Mittlerweile waren es ca 35 Grad und schwül ohne Ende und wir haben alle mit dem Wetter gekämpft. 
Anschließend  sind wir zur Kawgon cave gefahren. Hier ist die Höhle nicht ganz so groß gewesen, dafür war der Zugang faszinierend, da die gesamte Felswand voller Kunstwerke war.

In der Nähe ist eine Zementfabrik. Bei einer Sprengung vor ein paar Jahren sind die Hälfte der Kunstwerke wohl einfach runter gefallen. Wir haben uns nach dem Besuch alle nach einer schönen Dusche gesehnt, allerdings mussten wir den Sonnenuntergang natürlich noch richtig auskosten…

 

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Vom Inle See zurück nach Yangon

Heute vormittag konnten wir ausschlafen, trotzdem waren wir alle recht früh wach und haben uns beim Frühstück getroffen. Irgendwie gewöhnt man sich an das frühe aufstehen. Hinter unserem Hotel auf Stelzen führen einige Stege aufs Land in ein kleines Dorf. Da wir ja frei hatten, haben wir uns auf dem Weg dorthin gemacht. Rechts und links des Weges standen Häuser, direkt dahinter waren die Felder der Leute.


Es war absolute Ruhe, total idyllisch. Andi und die anderen haben sich gegen mittag am Laptop ein Programm für Bildverarbeitung angeschaut. Er ist total in seinem Element und glücklich, ab und zu ein bisschen fachsimpeln zu können. Gegen mittag wurden wir wieder von unseren drei Booten abgeholt und zurück nach Nyaung Shwe gebracht, der Stadt im Norden des Sees. Unterwegs konnten wir wieder ein paar Fischer bei ihrer Arbeit beobachten. Gegenüber den Orten, die wir gestern auf den See besucht haben, sieht man hier wirklich den Bauboom, den der Tourismus hier ausgeübt hat. Nirgendwo sonst haben wir mehretagige Gebäude gesehen. Der Guide hat erzählt, dass im See ursprünglich nur 13 Hotels auf Stelzen zugelassen waren, jetzt soll wohl auf 25 erhöht werden. 

Auf dem Weg zum Flughafen haben wir noch einen Schirmhersteller besucht. Hier werden die berühmten Papierschirme hergestellt, die die Mönche auf Bildern in der Hand haben. 

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir im Flieger zurück nach Yangon gestartet. Dort wurden wir von einem neuen Guide abgeholt. Da der letzte sehr schlecht zu verstehen war, haben wir jetzt einen, der sogar deutsch spricht. Er ist schon älter und sehr lustig. Wir haben uns auf den ersten Metern zum Hotel im Bus schlapp gelacht. Allerdings hat er auch erste Oma-Qualitäten gezeigt. Er hat uns nicht zugetraut, dass wir es morgen früh selber schaffen, uns den Wecker zu stellen, sondern hat für alle im Hotel den Weckdienst organisiert….

Wir sind zum Abendessen in ein nahe gelegenes Hochhaus gegangen und haben dort mit tollem Blick auf die Stadt in einer der oberen Etagen dinniert. Danach wurde es aber richtig cool: wir sind noch eine Etage weiter hoch und haben von der roof top bar bei sehr chilliger Technomusik, warmen Temperaturen und einem Getränk den Blick über die Stadt und auf die Pagoden genossen. Wir hätten ewig dort bleiben können, aber morgen geht um 5.30 Uhr unser Wecker….